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Vorheriges Los | Zurück | Nächstes Los | Losnr.: | 655 (Deutschland TOP 20) | Titel: | Bank für Handel und Industrie | Auflistung: | Actie 1.000 Mark 21.4.1902 (Auflage 13940, R 10). | Ausruf: | 3.800,00 EUR | Ausgabe- datum: | 21.04.1902 | Ausgabe- ort: | Darmstadt | Abbildung: | | Stücknr.: | 128020 | Info: | Gegründet bereits 1853 “auf Grund Grossherzoglicher Concession”. Damit war die BHI nach dem A. Schaafhausen’schen Bankverein in Köln (1848) die erste Universal-Aktienbank in Deutschland überhaupt. Interessanter Weise übrigens entstanden die Aktienbanken der 1850er Jahre (so weiter u.a. 1854 mit der Braunschweigischen Bank und 1856 mit der Hannoverschen Bank, der Leipziger Credit-Anstalt, der Mitteldeutschen Creditbank in Meiningen, der Credit- und Versicherungs-Bank in Lübeck, der Privatbank zu Gotha und der Norddeutschen Bank in Hamburg) ausschließlich in den deutschen Kleinstaaten. In Preußen blieb zunächst allen Gründungsvorhaben für neue Aktienbanken die erforderliche staatliche Zustimmung versagt. So fanden die wenigen bestehenden Aktienbanken ein weit über die jeweiligen Landesgrenzen hinausgehendes Betätigungsfeld, was bei der BHI beispielsweise darin gipfelte, daß sie 1869/70 für die ungeheure Summe von 67 Mio. Thaler (davon zahlbar 11 Mio. in bar, weiterhin 64 Jahre lang jährlich 875.000 Th.) vom Herzogtum Braunschweig die Braunschweigischen Staatseisenbahnen kaufte und sie in eine eigene Aktiengesellschaft (Braunschweigische Eisenbahn-Gesellschaft) einbrachte. Um dieses Prestigegeschäft hatten sich auch die Berlin-Potsdam-Magdeburger Eisenbahn-Gesellschaft, der Eisenbahn-Baron Dr. Strousberg und die Disconto-Gesellschaft in Berlin bemüht. Ab 1900 stieß die Bank für Handel und Industrie durch eine ungeheure Expansionspolitik in den Kreis der Großbanken vor. Meist durch Übernahme ortsansässiger Bankhäuser brachte es die Bank in nur 20 Jahren zu Filialen in Augsburg, Braunschweig, Breslau, Dortmund, Dresden, Düsseldorf, Frankfurt a.M., Fulda, Halle (Saale), Hamburg, Hannover, Köln, Leipzig, Mainz, Mannheim, München, Nürnberg, Stettin, Strassburg i.E., Stuttgart, Trier, Wiesbaden und Würzburg. Diesen Filialen waren im ganzen deutschen Reich weitere 62 Niederlassungen angeschlossen. Die Zentrale der Bank wurde nach Berlin (Schinkelplatz 1-4) verlegt, wo außerdem noch 35 Depositenkassen eröffnet wurden. Meilensteine der Expansion waren: 1902 die Angliederung der Bank für Süddeutschland in Darmstadt (die dabei auf ihr Notenprivileg verzichtete), 1904 die Übernahme des traditionsreichen Berliner Privatbankhauses Robert Warschauer & Co., 1910 die Übernahme der Bayer. Bank für Handel und Industrie in München, 1913 die Übernahme der Breslauer Disconto-Bank mit allen Filialen. 1922 dann der große Coup: Die Bank für Handel und Industrie wird mit der 1881 in Berlin gegründeten Nationalbank für Deutschland zur “Darmstädter und Nationalbank KGaA” verschmolzen. 1923 erwarb das fusionierte Institut eine Beteiligung an der Danziger Bank für Handel und Gewerbe, gründete 1924 die Internationale Bank te Amsterdam und übernahm 1931 das traditionsreiche Hamburger Bankhaus Joh. Berenberg-Gossler & Co. Die Aktien der DANAT-Bank notierten an 14 deutschen Börsen: Berlin, Frankfurt a.M., Hamburg, München, Leipzig, Bremen, Breslau, Dresden, Düsseldorf, Essen, Köln, Magdeburg, Stuttgart und Chemnitz. Üppige Dividenden von 10-12 % wiegten auch die Aktionäre in Sicherheit. Dann der Schock am 13.7.1931: “Nach ausserordentlich starken, sich ständig steigernden Kreditkündigungen, zuerst seitens unserer ausländischen, sodann unserer inländischen Gläubiger, sehen wir uns gezwungen, zum Schutze der Gesamtheit unserer Gläubiger unsere Schalter vorübergehend zu schließen.” Die Reichsregierung ermächtigte die Bank zu folgender Erklärung: “Die Reichsregierung wird auf Grund einer im Laufe des heutigen Tages ergehenden Notverordnung des Herrn Reichspräsidenten durch volle Garantieleistung für alle Einlagen für eine ruhige Abwicklung der Geschäfte der Danatbank Sorge tragen.” Die DANAT-Bank hatte sich in der Weltwirtschaftskrise mit Kreditgewährungen zu weit aus dem Fenster gelehnt. Als einer ihrer Großkunden, der berühmt-berüchtigte Bremer NORDWOLLE-Konzern, fallierte, riß das die Bank mit in den Abgrund. Der Zusammenbruch der DANAT-Bank war der Kristallisationspunkt enormer wirtschaftlicher Turbulenzen in der Weimarer Republik, die mit dem dadurch verursachten Elend breiter Schichten in letzter Konsequenz zur Machtergreifung durch Hitler führten. Die DANAT-Bank wurde schließlich 1932 auf die Dresdner Bank verschmolzen, und zwar im Rahmen eines im Einvernehmen mit der Reichsregierung bei der Bereinigung der Bankenkrise aufgestellten Rekonstruktionsplanes für die Dresdner Bank. | Besonder-heiten: | Faksimile-Signatur Stephan Carl Michel (1839-1906) als Aufsichtsratsvorsitzender, Großherzoglich-Hessischer Geheimer Kommerzienrat., Teilhaber und Aufsichtsratsvorsitzender der Mainzer Lederwerke, Ehrenbürger der Stadt Mainz. | Verfügbar: | Mit restlichem Kuponbogen (Kupons ab 1921). (R 10) | Erhaltung: | VF. | Zuschlag: | offen |
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