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Losnr.:1015 (Deutschland bis 1869 (Industrielle Revolution))
Titel:Fünfte Assekuranz-Kompagnie
Auflistung:Actie 3.000 Mark Banko 31.12.1808 (teileingezahlt mit 20 %).
Ausruf:6.800,00 EUR
Ausgabe-
datum:
31.12.1808
Ausgabe-
ort:
Hamburg
Abbildung:Fünfte Assekuranz-Kompagnie
Stücknr.:454
Info:Bedingt durch die hohe Bedeutung des Handels und des Seeverkehrs bestand in den deutschen Hansestädten bereits früh das Bedürfnis, die damit verbundenen Risiken durch Versicherungen abzudecken. In diesem Kontext wurde in Hamburg bereits 1765 die Assekuranz Kompanie für Seerisiko und Feuergefahren errichtet. Vierzehn Jahre später, 1779, wurde die "Fünfte Assekuranz - Kompagnie" mit einem Aktienkapital von 1.5 Millionen Mark Banco (eingeteilt in 500 Aktien à 3.000 Mark Banco) ins Leben gerufen. Die Aktien waren zunächst mit 20 % eingezahlt. Interessanterweise waren die Aktionäre verpflichtet, die fehlenden 80 % in Form von Obligationen aufzubringen. Von diesen 80 % konnten die Direktoren soviel abrufen, wie es der Geschäftsverlauf des Unternehmens erforderlich machte. Auf die erste Einschussrate von 20 % wurden jährliche Dividenden von 4 % gezahlt, während für die restlichen 80 % keine Gewinnbeteiligung vorgesehen war. An der Börse wurden die Aktien nicht gehandelt, und die Übertragung war an die Zustimmung der Direktoren gebunden. Erst die Zustimmung einer Mehrheit dieses Gremiums machte die Übertragung rechtsgültig. Ein weiteres interessantes Detail aus den Statuten der Gesellschaft stellt der Umstand dar, dass die auf den Namen lautenden Aktien lediglich an solche Personen ausgegeben werden durften, die unter hamburgischer Gerichtsbarkeit standen. Im Falle der Insolvenz eines Aktionärs war eine Übertragung der Aktien an einen anderen Eigentümer zwingend vorgeschrieben. Anderenfalls waren die Direktoren berechtigt, ohne weitere Formalitäten eine öffentliche Versteigerung vorzunehmen. Es handelte sich bei dieser Gesellschaft mehr um einen Zweckverein, an dem sich einschlägig interessierte Firmen und Personen aus den Bereichen Handel und Schifffahrt beteiligten. Die Fünfte Assekuranz - Kompagnie war auf einen Zeitraum von 10 Jahren befristet, wurde jedoch in den Jahren 1788, 1798 und 1808 dreimal erneuert. In den Jahren 1818 und 1828 wurde jeweils eine nochmalige Fortsetzung der Gesellschaft auf jeweils zehn Jahre beschlossen. In der Satzung wird der Unternehmenszweck wie folgt beschrieben: "Die Gesellschaft übernimmt Assecuranzen auf Gefahren zur See, auf Flüssen und bei Versendungen zu Lande, auf Hafen-, Revier- und Feuer - Gefahr". Die Gesellschaft hat sich der "Hamburgischen Assekuranz - Ordnung" mit einigen schriftlich niedergelegten Einschränkungen unterworfen. Die erste Direktion bestand aus folgenden Persönlichkeiten bzw. Gesellschaften: Herren Christian Matthias Schröder und Kompagnie, Johann Michael Hudtwalcker und Kompagnie, Herren Luis und Jencquel, Johann Gerhard Graepel, Jacob Albers, Herren Johann Gabe und Sohn. Die Direktoren hatten keine geschäftsführenden Aufgaben, sondern übten lediglich eine Tätigkeit aus, die der des heutigen Aufsichtsrates entspricht. Das Tagesgeschäft übte ein von der Direktion vorgeschlagener und von der Generalversammlung bestätigter "Bevollmächtigter" aus. Zunächst war dies ein Herr Philipp Moller, nach dessen Tod im Jahre 1835 traten seine Söhne Gustav Ulrich und Johannes die Nachfolge an. Zur Funktion des Bevollmächtigten sagt die Satzung u.a. folgendes aus: Er war berechtigt, im Namen der Gesellschaft Policen zu kontrahieren. Den Versicherten gegenüber war er nicht persönlich im Obligo. Er war auch zur Einstellung von "Buchhaltern und Schreibern" berechtigt. Wörtlich heißt es: "Er muss von 10 Uhr morgens bis 5 Uhr abends, an Posttagen bis 7 Uhr abends, im Komptoir und an der Börse die Geschäfte der Kompagnie ausrichten. Er erhält ein jährliches Honorarium von 8.000 Mark Banco und 5 % von der Dividende. Dagegen enthält er sich allen Gratialien." In die Geschäftsleitung der Gesellschaft wurde später auch das Hamburger Bankhaus Joh. Berenberg, Gossler & Co. eingebunden. Das politische und wirtschaftliche Umfeld in den ersten Jahren der Geschäftstätigkeit dieser Gesellschaft ist in einem besonderen Kapitel dargestellt. Das Ende der Kompagnie ist eng mit dem großen Hamburger Brand vom 5. Mai 1842 verbunden, von dem 71 Straßen der Hamburger Innenstadt betroffen waren. Es wurden 1.749 Häuser, 102 Speicher, 7 Kirchen und zahlreiche öffentliche Gebäude vernichtet, von denen zahlreiche bei der Fünften Assekuranz - Kompagnie versichert waren. Es gab 51 Tote, 130 Verletzte und 20.000 Obdachlose. Für die Kompagnie war dieser Großschaden finanziell nicht verkraftbar. Sie hatte eine versicherte Summe von 2.3 Millionen Mark Banco zu regulieren, von denen sie lediglich 75 % zu leisten imstande war. Infolgedessen musste sie liquidiert werden. Im Jahre 1843 wurde die "Neue Fünfte Assekuranz - Compagnie" mit einem Aktienkapital von 2.25 Millionen Mark Banco neu gegründet, das im Jahre 1885 auf 1.5 Millionen reduziert worden ist. Unternehmenszweck war wiederum die Versicherung gegen See-, Fluss-, Hafen- und Reviergefahr. Auch die Aktien dieser Gesellschaft waren nicht börsennotiert und befanden sich in Händen renommierter Hamburger Unternehmen aus den Bereichen Handel und Schifffahrt. Bis zur Jahrhundertwende wurden zum Teil sehr hohe Dividenden gezahlt. Mit dem Aufkommen anderer großer Versicherungsunter- nehmen nahm die Bedeutung der Gesellschaft für die Hamburger Wirtschaft indessen nach 1900 kontinuierlich ab. Die Hauptversammlung am 28.11.1924 beschloss die Kapitalumstellung von 1.5 Millionen Mark auf nur noch 10.000 Reichsmark. Gemäß Beschluss der Hauptversammlung am 9.8.1934 wurde die Auflösung der Gesellschaft beschlossen.
Besonder-heiten:Das vorliegende Dokument verzeichnet Original-Unterschriften bedeutender Hamburger Persönlichkeiten, die das Unternehmen gründeten und im Direktorium vertreten warn. Die Aktie weist Original-Unterschriften auf von: Christian Matthias Schröder, Johann Michael Hudtwalker & Co., Luis & Jencquel, Jacob Albers, Johann Gerhard Graepel sowie Johann Gabe & Sohn. Davon sind nach unseren Recherchen zwei Familien noch heute unternehmerisch tätig: Die Familien Schröder und Jencquel, deren Rolle bei der Gründung der Fünften Assecuranz-Kompagnie etwas eingehender geschildert werden soll: Christian Matthias Schröder (1742 - 1821). Die Verbindung der Familie Schröder mit Hamburg geht auf den Tabakfabrikanten Berend Schröder (1654 - 1717) aus Bützfleth bei Stade zurück. Begünstigt durch die Ausweitung des internationalen Handels in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts nutzten die Schröder - Brüder Christian Matthias und Johann Friedrich ihre verwandtschaftliche Globalisierung. Sie handelten mit Wein, Spirituosen, Kaffee, Zucker, Lachs und Hering, Zitronen, Gewürzen, Getreide, Segeltuch, Teer und Holz. Außerdem betätigten sie sich im Bankgeschäft und in der Reederei. Jener erste Christian Matthias (Original-Unterschrift auf der Aktie), nach dem zahlreiche Söhne und Söhnes-Söhne benannt worden sind, war ein sehr tüchtiger Mann. Er konnte sich für sein Geschäft ebenso begeistern wie für das Allgemeinwohl seiner Stadt und ihrer Bewohner. Im Jahre 1816 wurde er Hamburger Bürgermeister. Die heute in vielen Ländern ansässige, weitverzweigte Familie Schröder hat sich in späteren Jahren durch berühmte Gründungen ausgezeichnet. Der Sohn von Christian Matthias, Johann Henry (1784 - 1883) gründete die Firma J. Henry Schroder & Co. in London (Investment- und Merchantbank). Er wurde 1868 geadelt und war damit der erste Freiherr von Schröder. Er ist auch als Gründer des Schröder - Stiftes hervorgetreten (1850; für unbemittelte Frauen gebildeter Stände). Die Geschichte der Familie Schröder könnte ganze Bände füllen. Auch das Hamburger Bankhaus Schröder, Münchmeyer, Hengst & Co. (heute UBS) gehörte viele Jahrzehnte dazu. Ein weiterer Schröder (Carl August; 1855 - 1945) war Hamburger Bürgermeister von 1910 - 1918. Jacob Hinrich Jencquel (1765 - 1826). Die Familie ist seit 1614 in Hamburg ansässig, als der Stammvater Jürgen Jenckel (ein Bauer aus Gudow bei Ratzeburg) den Hamburger Bürgereid leistete. Hundert Jahre später baute die Familie Geschäftsverbindungen nach Portugal auf. Da die Portugiesen das "ck" nicht aussprechen konnten, änderte man die Schreibweise, die auch in Hamburg angewandt wurde. In Lissabon wurde das Handelshaus "Jorge & Henrique Jencquel" gegründet, das schnell zu den bedeutendsten am Platze aufstieg. Nach Portugal verkaufte man in erster Linie Leinen, dazu Holt, Glaswaren, Roheisen, Bier, Wachs, Teer und Hanf. Diese Waren wurden teilweise in die Kolonien Portugals weiterverkauft. Importgüter waren Südwein, Salz, Apfelsinen, Zitronen, Rosinen und Mandeln. Das Geschäft überstand das große Erdbeben in Lissabon (1755), endete aber 1780 im Bankrott. Die Familie wandte sich danach neuen Geschäften zu, so dem Bank- und Versicherungswesen. Jacob Hinrich Jencquel, ein Enkel des in Portugal so erfolgreichen Jorge (Original-Unterschrift auf der Aktie) besorgte den Aufbau der Firma "Luis und Jencquel" Später wurde er zum Senator berufen. Die Firma betrieb zwar auch weiterhin den Warenhandel (darunter Zuckerimport aus Portugal), aber er trat hinter den Geldgeschäften zurück. - Seit 1995 ist die in Hamburg ansässige Firma "E.A. Jencquel & Co."; Fruchtsaftimport) wieder in Familienbesitz. Zu den anderen Unterschriften konnte bislang lediglich ermittelt werden, dass einige Mitglieder der Familie Hudtwalker in der Hamburger Geschichte eine gewisse Rolle gespielt haben. Ein Dr. Hudtwalker war im 19. Jahrhundert zeitweilig Hamburger Senator, auch die Schauspielerin Elisabeth Hudtwalker (1752 - 1804) und die Schriftstellerin Margarete E. Milow - Hudtwalker (1748 - 1794) gehörten dieser Familie an. Zu den anderen Unterschriften können weitergehende Angaben nicht gemacht werden. Interessante Aufschlüsse zum Aktionärskreis erbrachte eine Einsicht in die beim Hamburgischen Staatsarchiv lagernde Unterlagen. Im Jahre 1836 waren Namensaktien der Gesellschaft auf 142 Einzelaktionäre eingetragen, kurz vor dem Hamburger Brand (1842) waren es noch 133. Die Gründeraktionäre Graepel, Albers und Gabe sind ganz offenbar entweder wenig nach der Gründung wieder aus dem Aktionärskreis ausgeschieden oder haben (das war nicht genau zu ermitteln) niemals Aktionärseigenschaft besessen. Im übrigen liest sich das Aktionärsverzeichnis wie ein "Who is who" der feinen Hamburger Gesellschaft: Es tauchen u.a. die Namen Duncker (Versicherungsmakler), Eiffe (Baumeister), de Chapeaurouge (Senator), Ludendorff (Militärs), Mönckeberg (u.a. Bürgermeister), Oppenheimer (Bankiers), Ruperti (Kaufleute), Sieveking (Senator) sowie Warburg (Bankiers) auf. Die Aktie der Fünften Assekuranz - Kompagnie stellt nach unserer Ansicht ein historisch besonders interessantes Dokument zur deutschen Versicherungsgeschichte und zur Wirtschaftsgeschichte Hamburgs dar. Sie zählt dazu zu den seltenen deutschen Autographen. Druck auf Büttenpapier mit Wasserzeichen.
Verfügbar:Eines der frühesten Finanzdokumente aus der Versicherungswirtschaft. Rarität von musealem Anspruch.
Erhaltung:Doppelblatt. Knickfalten, sonst tadellose Erhaltung. EF-VF.
Zuschlag:offen
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