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tage des Tempelhofer Werkes durch die Besatzungmächte, 1949 Verle-

gung des Firmensitzes nach Hattersheim (Main). 1962 bei Einweihung des

großen Auslieferungslagers in Gladbeck/Westf. hat Sarotti über 4.000 Be-

schäftigte. 1964/65 Bau einer neuen Fabrik für Schokoladenmassen und

Tafelware in Hattersheim, in Folge dessen spezialisiert sich das Tempel-

hofer Werk 1969 auf Pralinen. Bis 1970 börsennotiert, danach 1971 Über-

tragung des operativen Geschäfts auf den Großaktionär Deutsche NEST-

LÉ GmbH und Umfirmierung in “SAROTTI Vermögensverwaltungs-AG”.

Los 1645

Ausruf 100 €

Sarotti Vermögensverwaltungs-AG

Hattersheim (Main), Aktie 600 DM März 1976

(Auflage 12210, es wurde aber nur noch eine nie-

drig zweistellige Stückzahl für den verschwindend

geringen Streubesitz effektiv gedruckt, R 9) UNC-

EF. #21. (4)

Genau wie voriges Los. Prägesiegel lochentwertet.

N

Los 1646

Ausruf 50 €

Schlossgartenbau-AG

Stuttgart, Aktie Lit. B Reihe I 1.000 DM Juni 1982

(Auflage 820) UNC-EF. #13159. (25)

Umrahmung mit stilisierten Frontansichten des alten

Marstallgebäudes. Lochentwertet.

Gründung 1921 als eine der drei (resp. ursprünglich vier) sog. “Bahnhofs-

platz-Gesellschaften” zwecks Übernahme eines 18.592 qm großen

Grundstücks mit dem Marstallgebäudes in der Königstraße vom Würt-

tembergischen Fiskus. Der ursprünglich vorgesehene Abbruch und an-

schließende Neubau eines Hotels wurde durch die Inflation unmöglich.

Statt dessen wurden in das Marstallgebäude ein Hotel, Laden- und Büro-

räume sowie ein Lichtspieltheaters eingebaut. Im 2. Weltkrieg wurde die

Immobilie total zerstört. 1947-50 wurden Schloßgarten-Restaurant, Licht-

spieltheater und Läden provisorisch wiederaufgebaut. 1959 Abbruch der

Provisorien und Vergabe von fast 2/3 des Grundstücks an die Firma Her-

tie zum Bau eines Kaufhauses, an eine Tochter der Brauerei Rob. Leicht

zum Bau eines Hotels und an die Landesgirokasse zum Bau eines Bank-

gebäudes. Der der AG verbleibende Rest wurde mit Läden und Büroräu-

men überbaut. Großaktionäre mit über 90% ist seit Dez. 2003 die LBBW

Immobilien GmbH (damals LEG Baden-Württemberg).

N

Los 1647

Ausruf 60 €

Schlossquellbrauerei Kleinlein AG

Heidelberg, Aktie 100 DM Jan. 1952 (Auflage

2000, R 5) EF. #2948. (4)

Kleine rote Vignette mit Heidelberger Schloß. Abheft-

lochung.

Hervorgegangen aus der seit 1753 bestehenden Brauerei “Zum Goldenen

Schaaf”. AG seit 1884 als “Heidelberger Aktienbrauerei vorm. Kleinlein”.

1916 Erwerb der Kronenbrauerei GmbH und 1919 der Schroedl’schen

Brauerei-Ges. Umfirmiert 1934 in Brauerei Kleinlein AG und 1951 in

Schlossquellbrauerei Kleinlein AG (der Zusatz Kleinlein fiel 1966 weg).

Börsennotiz: Mannheim, ab 1934 Frankfurt. Großaktionär war später die

Schultheiss-Brauerei AG, die ihren Aktienbesitz ständig weiter ausbaute

und sich die Schlossquellbrauerei 1985 schließlich ganz eingliederte.

N

Los 1648

Ausruf 40 €

Schmalbach-Lubeca AG

Braunschweig, Aktie 50 DM Okt. 1984 (Blankette,

R 8) UNC. (29)

Gesuchter Regionalwert. Mit Kuponbogen.

1898 gründete Johann Andreas Schmalbauch (1851-1904) eine Blechwa-

renfabrik zur Herstellung einer neuartigen Konservendose für Spargel, um

diesem Saisongemüse der Region nördlich von Braunschweig ganzjährig

Absatz zu verschaffen. Darauf aufbauend entstanden dann in und um

Braunschweig dutzende von Konservenfabriken für Gemüse und Obst. Da

man den Firmennamen Schmalbauch in dieser Branche für geschäfts-

schädigend hält, ändern die Firmeninhaber 1913 ihren Namen kurzerhand

in “Schmalbach”. Die Wirren der Inflation meistert Schmalbach besser als

seine Wettbewerber, 1929 werden in 11 Werken bereits 3.000 Mitarbeiter

beschäftigt. 1935 übernimmt die US-amerikanische Continental Can

Company eine Beteiligung (die 1969 zur Aktienmehrheit ausgebaut wird).

1937 produziert Schmalbach die erste Getränkedose in Deutschland.

1963 Erfindung des Ring-Pull-Verschlusses für Getränkedosen. 1966 ar-

beiten 11.000 Beschäftigte in 22 Werken. 1967 Fusion mit dem Wettbe-

werber Lubeca-Werke GmbH in Lübeck zur Schmalbach-Lubeca-Werke

AG, womit der größte europäische Verpackungskonzern entsteht. Zum

Produktionsprogramm gehören Metallverpackungen und Spraydosen,

Füll-, Verschließ- und Verpackungsmaschinen, Gläserverschlüsse, Kunst-

stoffverpackungen, Papier- und Wellpappe sowie Tiefziehfolien. 1991 ü-

bernimmt die VIAG die Aktienmehrheit. 1996 Sitzverlegung von Braun-

schweig nach Ratingen. 1997 Konzentration auf Getränkedosen, White-

Cap-Verschlüsse und PET-Verpackungen, der Bereich Metallverpackun-

gen wird verkauft. 2000 Übernahme durch AV Packaging GmbH (ein Ge-

meinschaftsunternehmen von Allianz Capital Partners und dem VIAG-

Nachfolger

E.ON

), 2002 Squeeze-out der Minderheitsaktionäre. Ebenfalls

2002 Verkauf der Bereiche Verschlüsse und PET-Verpackungen. Der Be-

reich Getränkedosen wird von der US-amerikanischen Ball Corp. über-

nommen, die damit zum weltgrößten Getränkedosenhersteller wird. Ab

2003 als “Ball Packaging Europe” firmierend.

Los 1649

Ausruf 80 €

Schmalbach-Lubeca AG

Braunschweig, Sammelaktie 50 x 50 DM Okt.

1984 (R 8) UNC-EF. #16301. (56)

Gesuchter Regionalwert. Lochentwertet.

N

Los 1650

Ausruf 75 €

Schoeller’sche Kammgarnspinnerei

Eitorf AG

Eitorf, Aktie 800 DM Mai 1951 (Auflage 6100, R 8)

EF. #362. (56)

Mit hübschem Schoeller-Logo. Abheftlochung.

Bei der Gründung 1901 als “Kammgarnspinnerei und Weberei Eitorf AG”

wurde das Werk der in Konkurs gegangenen Kammgarnspinnerei Eitorf

Karl Schäfer & Cie. übernommen, das nach seiner Errichtung 1888 durch

den sächsischen Textilindustriellen Karl Schäfer schon 1895 durch einen

Großbrand weitgehend zerstört wurde (ähnlich schlimme Schadenfeuer

suchten den Eitorfer Betrieb noch zwei weitere Male 1922 und 1928 heim).

1908 Fusion mit der Schoeller’schen Kammgarn-Spinnerei in Breslau, Sitz-

verlegung nach Breslau und Umfirmierung in “Schoellersche und Eitorfer

Kammgarnspinnerei AG”. Der Breslauer Betrieb war schon 1842 von der

Preussischen Seehandlung mit 3000 Spindeln gegründet und 1849 an den

Geh. Kommerzienrat Leopold Schoeller aus Düren verkauft worden. Die äl-

tere Spinnerei mit Kämmerei und Färberei auf wertvollen Grundstücken an

der Oder unweit des Stadtzentrums produzierte hauptsächlich Strickgarne,

während das zweite Werk in Stabelwitz bei Breslau einer Feingarnspinne-

rei moderner Art war. 1925 rechtliche Verselbständigung des Stabelwitzer

Werkes und Verkauf mit Rückpachtung an die Herren W. und F. Schoeller

in Zürich, Umfirmierung der AG in “Schoeller’sche Kammgarnspinnerei Ei-

torf AG” und Rückverlegung des Sitzes nach Eitorf (Sieg). 1945 wurden die

Werke in Eitorf und Breslau durch Kriegseinwirkung völlig zerstört. Der

schlesische Betrieb ging in Folge des Krieges verloren, das Eitorfer Werke

wurde 1946-50 wieder aufgebaut. 1971 Übernahme der Marke “Esslinger

Wolle” von der Kammgarnspinnerei Merkel & Kienlin GmbH in Esslingen

a.N. 1979 Umfirmierung in Schoeller Eitorf AG. Früher Börsennotiz in Frei-

verkehr Düsseldorf, gehört heute zur Albers-Gruppe in Zürich. Einer der al-

lerletzten in Deutschland noch immer produzierenden Textilbetriebe!

N

Los 1651

Ausruf 30 €

Schramm Lack- und Farbenfabriken AG

Offenbach/Main, Aktie 50 DM Aug. 1969 (Auflage

2000, R 7) EF. #1260. (26)

Gründung 1902 durch Zusammenschluß der Offenbacher Firmen “Chemi-

sche Fabriken in Farben und Firnissen Christoph Schramm” (gegr. 1810)

und “Schramm & Hörner GmbH” (gegr. 1863), Werk Mühlheimer Str. 164

(zuletzt Kettelerstr. 100). Herstellung von Lacken, Farben, Druckerschwär-

zen, Ölen und Chemikalien. 1922/23 Verschmelzung mit den “Lackfabri-

ken und Rivalinwerken” in Friedberg, 1924 Umfirmierung in Schramm &

Megerle Lack- und Farbenfabriken AG, weiter umbenannt 1926 in

Schramm Lack- und Farbenfabriken AG, 1977 in Schramm AG. 1978 Er-

werb aller Anteile der Reichhold Chemie GmbH (Tochter einer gleichnami-

gen Schweizer AG, die nunmehr die Schramm-Aktienmehrheit besaß) und

zugleich Umfirmierung in Reichhold Chemie AG. Werke nunmehr in Of-

fenbach, Ritterhude, Wiesbaden und Mannheim. 1982 Liquidationsver-

gleich. Das Hauptwerk Offenbach wurde an die Weilburger Lackfabrik ver-

kauft. 1984 Reaktivierung des AG-Mantels und Umbenennung in Beta Sy-

stems Computer AG, Sitzverlegung 1989 nach Frankfurt und 1992 nach

Kriftel. 1994 dann endgültig pleite gegangen.

N

Los 1652

Ausruf 50 €

Schuhfabrik Manz AG

Bamberg, Aktie 500 DM April 1966 (Auflage 500,

R 9) EF. #3083. (21)

Lochentwertet.

Das Stammhaus wurde 1872 als Schäftefabrik unter der Firma S. Müller,

Bamberg gegründet. 1887 erwarben Heinrich und Franz Josef Manz die Fir-

ma. 1894 Gründung der mechanischen Schuhfabrik Manz & Co. 1898 Zu-

sammenlegung der Schäftefabrik und der mechanischen Schuhfabrik Manz

& Co. zur Mechanische Schuh- und Schäftefabrik Manz AG. 1925 umfir-

miert wie oben. Die Aktien lagen mehrheitlich in Familienbesitz, in den

1960er Jahren taucht aber auch die Deutsche Bank mit einer Schachtelbe-

teiligung auf. Erworben wurde 1974 die Schuhmarke Mercedes und 1989

die Fa. Fortuna-Schuhe in Höchstadt/Aisch. Mit rd. 500 Beschäftigten wur-

den nun über 400.000 Paar Schuhe im Jahr hergestellt. 1999 in eine GmbH

umgewandelt, heute die Manz Fortuna GmbH mit Sitz in Forchheim.

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Los 1653

Ausruf 60 €

Sinalco AG

Detmold, Aktie 200 DM April 1952 (Blankette,

R 10) EF+. (4)

Entwertet.

Gründung 1902, AG ab 1908 als Franz Hartmann Sinalco AG. Kontinuier-

lich verschaffte sich der Hersteller von alkoholfreien Erfrischungsgeträn-

ken mit “Sinalco”, “Sinalco-Spezial” und “Sinalco-Cola” Weltgeltung. Der

Schweizer Großaktionär Sibra-Holding in Fribourg band Sinalco 1982 mit

einem Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag, doch die Geschäf-

te blieben rückläufig. Schließlich landete die Marke “Sinalco” bei der Mi-

neralbrunnen Überkingen-Teinach AG, der Aktienmantel wurde umgetauft

1998 in “DBAG Detmolder Beteiligungs-AG” und 1999 in “SIBRA Beteili-

gungs-AG”. 2000 Sitzverlegung von Detmold nach Bonn zum Sitz des

heutigen Großaktionärs IVG, Firmenzweck ist heute Erwerb von Grund-

stücken, Immobilien, Technologie- und Infrastrukturprojekten.

Los 1654

Ausruf 100 €

Sixt AG (3 Stücke)

Pullach, VZ-Aktie 5 DM, 20 x 5 DM + 1000 x 5 DM

Juni 1997 UNC-EF. (4)

Alle lochentwertet.

1912 gründete Martin Sixt in München als ältestes deutsches Mietwagen-

Unternehmen den Betrieb “Sixt Autofahrten und Selbstfahrer”, aus dem

1968 die Hans Sixt KG wurde. 1979 gründen Erich und Hans Sixt die “Sixt

Autovermietung GmbH”. 1979 verlegten die Betriebe ihren Sitz nach Pul-

lach, 1986 Umwandlung in die Sixt AG mit gleichzeitigem Börsengang.

Heute mit Umsätzen von über 2,5 Mrd. € im Konzern einer der europaweit

bedeutendsten Autovermieter.

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Los 1655

Ausruf 100 €

Spanigal Wertpapier Anlagen AG

Bietigheim-Bissingen, Aktie 100 DM Mai 1996

(Auflage 1200, R 9) UNC-EF. #2213. (55)

Mit Kupons.

Gründung 1989. Die Gesellschaft investierte vor allem in Kapitalanlagen in

Spanien und Portugal.

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