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Gründung 1863 in Elberfeld und Barmen, seit 1881 AG, 1912 Sitzverlegung

nach Leverkusen. Bereits seit 1904 bestand eine Interessengemeinschaft

mit Gewinnausgleich unter den wichtigen Farbenfabriken, die 1916 we-

sentlich erweitert wurde. Die diesbezüglichen Verträge hatten eine Laufzeit

bis 1999! Im Jahr 1925 schlossen sich die Großchemieunternehmen zur

“I.G. Farben AG” zusammen. Zu dieser Zeit erstreckten sich die Bayer-Fa-

briken über 430 ha, beschäftigt wurden über 8.000 Mitarbeiter. 1951 Neu-

gründung der Farbenfabriken Bayer AG, 1972 Umfirmierung in Bayer AG.

Los 1524

Ausruf 75 €

Farbenfabriken Bayer AG

Leverkusen, Aktie 1.000 DM Juli 1968 (Blankette,

R 10) UNC-EF. (4)

Schöner G&D-Druck mit altem Firmen-Signet und

modernem Bayer-Kreuz. Bislang nicht katalogisierte

Emission. Mit Kupons. Abheftlochung.

Los 1525

Ausruf 150 €

Farbwerke Hoechst AG vormals Meister

Lucius & Brüning (4 Stücke)

Frankfurt a.M., Aktie 100 DM, 200 DM, 500 DM +

1.000 DM Juli 1955 EF+. (4)

Entwertet-perforiert.

Gründung 1863 als Meister, Lucius & Co., 1867 Umbenennung in Meister

Lucius & Brüning, seit 1880 Farbwerke vorm. Meister Lucius & Brünung

AG, 1925 Zusammenschluss mit 5 Chemiewerken zur IG-Farbenindustrie

AG, 1945 Beschlagnahme der I.G. Farbenindustrie AG und (bis 1953)

Kontrolle durch die Alliierten, 1951 Entflechtung und Ausgründung als

Farbwerke Hoechst AG vormals Meister Lucius & Brüning, seit 1974

Höchst AG. Holdinggesellschaft für die Bereiche Pharma, Pflanzenschutz-

und Schädlingsbekämpfungsmittel, Basischemikalien, Polyesterprodukte,

technische Kunststoffe und Industriegase.

N

Los 1526

Ausruf 50 €

Flensburger Schiffsbau-Gesellschaft

Flensburg, Aktie 50 DM Aug. 1971 (Auflage 2000,

R 8) UNC-EF. #1074. (19)

Gründung 1872. Das Werftgelände befand sich unmittelbar an der für gro-

ße Seeschiffe erreichbaren Flensburger Förde. Gebaut wurden Motor- und

Dampfschiffe bis 50.000 tdw. Ab 1965 außerdem Reparaturbetrieb für

Kettenfahrzeuge (1967 in die Fahrzeugwerke Nord, ein Gemeinschaftsun-

ternehmen mit MAN, eingebracht). Erst in den 1970er Jahren als AG ein

Opfer der Werften-Krise geworden, der Betrieb selbst wurde in einer Auf-

fanggesellschaft fortgeführt.

N

Los 1527

Ausruf 50 €

Ford-Werke AG

Köln, Aktie 100 DM Aug. 1950 (Auflage 3000, ein

Teil 1976 als Neudrucke ersetzt, R 9) UNC-EF.

#52312. (52)

Lochentwertet.

Henry Ford baute 1896 sein erstes Automobil. 1903 gründete er in Detroit die

Ford Motor Company. In den 20er Jahren besaß Ford in den USA einen

Marktanteil von 50 % und expandierte kräftig in’s Ausland: 1925 wurde in

Berlin die Ford Motor Company AG gegründet. Die Fabrik in Berlin-Plötzen-

see war zunächst ein reines Montagewerk. 1931 ging das noch heute be-

stehende Werk in Köln in Betrieb, dessen Grundstein Henry Ford persönlich

gelegt hatte. 1939 wurde der heutige Firmenname angenommen: Ford-Wer-

ke AG. Nennenswerte Kriegsschäden (wen wundert’s?) erlitten ausgerechnet

die Ford-Werke natürlich nicht, so daß bereits am 8.5.1945 die Produktion

wieder aufgenommen werden konnte. Schon 1953 wurden vor allem dank

des legendären Taunus 12 M alle früheren Produktionsrekorde eingestellt.

Bis zum Squeeze-Out 2002 in Deutschland auch börsennotiert.

Los 1528

Ausruf 150 €

Ford-Werke AG (5 Stücke)

Köln, Aktie 100 DM + 1.000 DM Aug. 1950; 500

DM + 2.500 DM Juni 1971; 100 DM Mai 1976

EF+. (4)

Alle lochentwertet.

Los 1529

Ausruf 120 €

Frankfurt-Trust

“Amerika Dynamik Fonds” (5 Stücke)

Frankfurt a.M., Anteilscheine 1 Anteil; 10 Anteile;

100 Anteile; 1.000 Anteile; 10.000 Anteile April

1972 (alles Blanketten UNC-EF. (45)

Jeweils andersfarbig gestaltete Papiere. Alle mit Ku-

pons.

Einer der Aktienfonds der Frankfurt-Trust Investment-GmbH, investiert in

Aktien ausgewählter Unternehmen aus den USA. Die dt. Kapitalgesell-

schaft wurde 1969 gegründet.

N

Los 1530

Ausruf 75 €

Frankfurter Bank

Frankfurt am Main, Aktie 100 DM März 1954 (Auf-

lage 20000, R 10) EF+. #13992. (4)

Mit Kupons. Lochentwertet.

Die Gründung der Frankfurter Bank (als Notenbank der Freien Reichsstadt

Frankfurt mit Privilegium, Privatbanknoten auszugeben) erfolgte 1854. Zu

den Gründern zählten die Bankhäuser Gebrüder Bethmann, Grunelius &

Co., Rothschild & Söhne sowie die Frankfurter Vereinskasse. Die Konzes-

sion wurde vom Rat der Stadt Frankfurt auf Antrag der oben erwähnten

Gründer erteilt. Das “Provisorische Bank-Comite”, das allen Frankfurter

Bürgern die Möglichkeit zur Beteiligung geben wollte, wurde vom Erfolg

des Zeichnungsaufrufes im Jahr 1854 völlig überrascht: Der Andrang war

so groß, daß die Münzgasse am Sitz der Bank vom Militär gesperrt werden

mußte. Zeichnungswillige aus Sachsenhausen brachten das für die 5%ige

Kaution erforderliche Silbergeld gleich auf Schubkarren über den Main.

Zum Schluß war bei 9.531 Anmeldungen das ohnehin sehr hohe Grün-

dungskapital (10 Millionen Gulden) noch um das 16fache überzeichnet (Zu

dieser Zeit hatte Frankfurt gerade 80.000 Einwohner!). Im Aufsichtsrat wa-

ren im Laufe der Jahre mit von Grunelius, von Metzler, Hauck, von Beth-

mann, Oppenheimer u.a. alle großen Namen der Frankfurter Finanzwelt

vertreten. Die Frankfurter Bank als Privatnotenbank belebte nicht nur den

Notenumlauf vor allem im süddeutschen Raum, sie übernahm auch für die

nahezu 100 Privatbanken der Stadt eine Art Zentralbankfunktion. 1871 war

sie bereits die drittgrößte deutsche Bank. Durch die Gründung der durch

das Bankgesetz vom 14.3.1875 geschaffenen Deutschen Reichsbank wur-

de die ursprüngliche Funktion als private Notenbank ab diesem Zeitpunkt

erheblich eingeschränkt. Es durften nur noch 100 Mark-Banknoten ausge-

geben werden. Weitere Einschränkungen der Notenemission durch die

Reichsbank veranlaßten die Frankfurter Bank, im Jahr 1901 ihr Notenprivi-

leg aufzugeben. Die seit 1876 umlaufenden Frankfurter Banknoten wurden

zum 31.12.1901 eingezogen. Statt dessen wurde der Frankfurter Bank vom

preußischen Staat aber das Privileg der Mündelsicherheit verliehen, wel-

ches bis zum Ende des 2. Weltkrieges die Basis ihrer Geschäftstätigkeit bil-

dete. Somit wurde aus der Notenbank eine Vermögensverwaltungsbank

mit Depot- und Effektengeschäften. Ab 1925 war die Frankfurter Bank am

Platz Frankfurt als Vertreterin der Preußischen Staatsbank (Seehandlung)

tätig, die sich bei der Gelegenheit auch kapitalmäßig mit 10 % beteiligte

und damit größter Aktionär war. Auch im Tages- und Termingeldhandel

zwischen den Kreditinstituten war die Frankfurter Bank tätig, nicht jedoch

im Kreditgeschäft mit der Industrie. Das kam ihr in der Weltwirtschaftskri-

se zugute, da sie von den Problemen in Zahlungsnot geratener Betriebe

nicht betroffen war. Nach der Währungsreform 1948 unter der Leitung von

Hermann Jannsen richtete sich die Bank neu aus und wandelte sich zur ü-

berregionalen Kreditbank. Nun wurden, im Gegensatz zu früher, auch Ge-

schäftsverbindungen mit in- und ausländischen Großunternehmen aufge-

nommen. 1962 eröffnete die Bank erstmalig in ihrer Geschichte auch

Zweigniederlassungen. 1970 erfolgte die Fusion mit der “Berliner Handels-

gesellschaft” zur BHF-Bank, das war bis dahin der größte Bankenzusam-

menschluß der deutschen Nachkriegsgeschichte. 1998/99 Übernahme

durch die niederländische ING-Gruppe. 2005 Übernahme durch Sal. Op-

penheim und Weiterführung als “BHF-Bank - Privat seit 1854”. Seit Sal.

Oppenheim 2010 von der Deutschen Bank aufgefangen wurde sucht der

neue Eigentümer für die BHF-Bank schon wieder einen Käufer.

Los 1531

Ausruf 50 €

Frankfurter Bank

Frankfurt am Main, Aktie 1.000 DM März 1954

(Blankette, R 9) EF+. (4)

Mit kpl. Kuponbogen.

N

Los 1532

Ausruf 40 €

Frankfurter Maschinenbau AG

vorm. Pokorny & Wittekind

Frankfurt a.M., Aktie 1.000 DM Dez. 1952 (Auflage

4750, R 7) EF. #13784. (50)

Lochentwertet.

Nach der Gründung 1872 wurden mit etwa 40 Arbeitern kleine Dampfma-

schinen und Müllereimaschinen gebaut. Kurz vor der Wende zum 20. Jh.

Entwicklung des neuen Spezialgebiets Großkompressoren, danach 1900

Umwandlung in die “Pokorny & Wittekind Maschinenbau AG”, 1913 Um-

firmierung wie oben. 1914-18 Einrichtung einer Sonderabteilung für den

Bau von Lastkraftwagen und Omnibussen. 1944 erlitt das Werk zwischen

dem Frankfurter Westbahnhof und dem Gaswerk West schwere Kriegs-

schäden. Inzwischen war die DEMAG Großaktionär. Produziert wurden

jetzt Kompressoren, Druckluft- und hydraulische Werkzeuge. 1961 Errich-

tung eines Zweigwerkes in Simmern (Hunsrück). 1970 Einstellung der

Börsennotiz in Frankfurt, 1971 Umwandlung in die DEMAG-Druckluft-

technik GmbH.

Los 1533

Ausruf 40 €

Fried. Krupp Hüttenwerke AG

Rheinhausen/Ndrh., VZ-Aktie 100 DM Dez. 1965

(Auflage 225320, R 7) UNC-EF. #140148. (10)

Vignette mit den drei Krupp-Ringen, Faksimile-Unter-

schrift Berthold Beitz.

Gründung 1953 im Zuge der alliierten Enflechtungsmaßnahmen als “Hüt-

ten- und Bergwerke Rheinhausen AG”. 1959 fusionsweise Übernahme

der Steinkohlenbergwerk Hannover-Hannibal AG, der Bergbau-AG Con-

stantin der Große AG und der Bergwerke Essen-Rossenray AG sowie der

Hüttenwerk Rheinhausen AG. 1965 Umfirmierung in Friedr. Krupp Hütten-

werke AG, im gleichen Jahr Verschmelzung mit der Bochumer Verein für

Gußstahlfabrikation AG. 1967 Ausgliederung der Steinkohlenbergwerke in

die Fried. Krupp Bergwerke AG (1969 in die Ruhrkohle AG eingebracht).

1980 Umfirmierung in Krupp Stahl AG. Um die Stilllegung der traditions-

reichen Hütte Rheinhausen gab es in den 90er Jahren erbitterte, bis an

Straßenkämpfe grenzende Auseinandersetzungen.

N

Los 1534

Ausruf 40 €

G. Kromschröder AG

Osnabrück, Aktie 100 DM Aug. 1970 (Auflage

1000, R 8) UNC-EF. #7783. (20)

Kleines Firmensignet im Unterdruck. Unseres Wis-

sens überlebten von dieser Emission lediglich 25

Stücke. Lochentwertet.

Gründung 1865 durch Georg Kromschröder. Schon vor dem 1. Weltkrieg

wurden Zweigwerke in Danzig, Breslau, Stuttgart, Brüssel (Belgien), Bar-

celona (Spanien), Zwolle (Holland) und Bernal (Argentinien) errichtet. 1916

Umwandlung in eine AG. Eines der weltweit führenden Unternehmen für

die Produktion von Gaszählern, Reglern, Meß- und Kontrollgeräten. Nach

dem 2. Weltkrieg wurde die Produktion ganz in Osnabrück konzentriert.

Bis heute börsennotiert, Hauptaktionär ist die Ruhrgas AG, Essen (über

die Elster AG Meß- und Regeltechnik, Mainz).

Los 1535

Ausruf 120 €

G. M. Pfaff AG (7 Stücke)

Kaiserslautern, Aktie 100 DM + 1.000 DM Juli

1960, 50 DM + 100 DM Okt. 1968; 50 DM + 1.000

DM Okt. 1972; 50 DM Aug. 1974 UNC-EF. (4)

Knallrotes Firmenlogo mit Nähmaschine. Alle unent-

wertet, mit Kupons.

Georg Michael Pfaff begann 1862 in seiner Instrumentenmacher-Werk-

statt in Kaiserslautern Nähmaschinen herzustellen. Bereits 1872 wurden

1.000 Nähmaschinen im Jahr hergestellt (100 Jahre später war das die

Produktion eines einzigen Tages). 1926 Umwandlung in eine AG. 1957 er-

warb Pfaff die Aktienmehrheit des Konkurrenten Gritzner-Kayser AG in

Karlsruhe-Durlach, seit 1961 war dieses Werk an Pfaff als zweite Produk-

tionsstätte verpachtet. Pfaff war nun die größte Nähmaschinenfabrik in

Europa. Daneben gehörten Kunststoff- und Textilschweißmaschinen, Bü-

gelmaschinen sowie Grau- und Leichtmetallguß zum Fertigungspro-

gramm. Mehrheitsaktionär wurde in den 90er Jahren die Semi-Tech aus

Hongkong, der auch die Singer Company als größter Nähmaschinenher-

steller der USA gehörte. Doch die strukturellen Probleme des Marktes und

des Standortes Deutschland waren auch durch das Zusammengehen der

größten Nähmaschinenhersteller der Welt nicht mehr zu lösen: 1998 ging

Pfaff in die Insolvenz. Das Haushaltsgeräteprogramm übernahm dann der

schwedische Konkurrent Husqvarna/Viking (VSM Group), die industrielle

Näh- und Schweißmaschinentechnik der PFAFF Industrie Maschinen AG

übernahm 2002 einer der bis dahin größten Vertriebspartner, die Fa. Bian-

chi Marè aus Mailand.

N

Los 1536

Ausruf 40 €

Gelsenkirchener Bergwerks-AG

Essen, Aktie 30 x 100 DM März 1956 (Auflage

92000, R 7) EF+. #6671891-920. (59)

Dekorativ, mit Abb. eines Hauers unter Tage. Rück-

seitig entwertet.

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