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umfirmiert in “OAB Osnabrücker Anlagen- und Beteiligungs-AG”, nachdem die

STEUCON Grundbesitz- und Beteiligungs-AG aus Delmenhorst den Mantel der

immer noch in Hannover börsennotierten AG übernommen hatte.

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Los 1624

Ausruf 80 €

Passauer Innsteg-AG

Passau, Namensaktie 100 DM Dez. 1955 (Auflage

1100, R 5) EF. #406. (4)

Gegründet 1912 zur Errichtung des 1916 fertiggestellten Innstegs (wegen

der Brückenmaut von 5 Pfennigen in der Bevölkerung bald “Fünferlsteg”

genannt). Ursprünglich erreichten die Fußgänger von der Stadt Passau aus

über den Steg den Stadtteil Beiderwies und vor allem die Friedhöfe. 1945

wurde die Brücke von der SS gesprengt, wobei der rechtsseitige Brücken-

teil völlig zerstört, aber 1946/47 wiederaufgebaut wurde. Nachdem 1978

um das alte Nikolakloster die Universität Passau erstand, ist der Innsteg

heute die schnellste Fußgängerverbindung von der Altstadt zum Universi-

tätsviertel. Bis in die 70er Jahre erlaubten jährlich 40-50.000 DM Brücken-

zoll-Einnahmen die Beschäftigung eines Brückenwärters, über den ein eh-

renamtlicher Vorstand und ein sechsköpfiger Aufsichtsrat wachte sowie

die Verteilung einer Dividende bis zu 4 % (was die satzungsgemäße Höch-

stausschüttung war). Letzte Großaktionäre waren die Stadt Passau (43 %)

und die Brauereibesitzerfamilie Stockbauer (12 %). 1977 Übertragung des

Vermögens auf die Stadt Passau und Auflösung der AG.

Los 1625

Ausruf 100 €

Pegasus Beteiligungen AG (4 Stücke)

Heidelberg, Aktie 50 DM + 10 x 50 DM Okt. 1986

(Blanketten); 50 DM + VZ 50 DM Sept. 1994

UNC-EF. (4)

Mit Abb. des geflügelten Pegasus.

Gründung 1985, ab 2003 als Greenwich Beteiligungen AG mit Sitz in

Frankfurt/M. firmierend. In der New-Economy-Euphorie ein Dienstleister

im Bereich Bridge Financing und Venture Capital im vorbörslichen Beteili-

gungsgeschäft.

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Los 1626

Ausruf 40 €

Phänomen-Werke Gustav Hiller AG

Hamburg, Aktie 50 DM März 1969 (Auflage 2284,

R 7) EF+. #1701. (5)

Mit Restkupons.

Gründung 1888, seit 1917 AG. Ab 1900 Produktion von Motorrädern, ab

1907 von Dreirädern. Ab 1913 Herstellung besonders schöner und teurer

Luxuswagen. Im Produktionsprogramm waren außerdem Fahrräder und

Nutzkraftfahrzeuge von 1,5 t Tragfähigkeit. 1927 Einstellung der PKW-

Produktion zugunsten der Herstellung luftgekühlter LKW’s unter der Mar-

ke “Phänomen-Granit”. Nach der Enteignung 1945 produzierte der Be-

trieb als VEB “Robur” weiter. Die AG verlegte zur Verwertung des West-

vermögens ihren Sitz nach Hamburg (dort bis 1976 amtlich börsennotiert).

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Los 1627

Ausruf 25 €

Phoenix Gummiwerke AG

Hamburg-Harburg, Aktie 1.000 DM Juni 1960

(Auflage 3650, R 8) EF-. #101729. (34)

Lochentwertet.

Gründung 1872 durch Vereinigung der seit 1856 bestehenden Harburger

Gummiwarenfabrik Menier und der 1811 gegründeten Gummiwarenfabrik

J.N. Reithoffer in Wien (der ältesten Fabrik ihrer Art des Kontinents) als “Ver-

einigte Gummiwaaren-Fabriken Harburg-Wien vormals Menier-J.N. Reithof-

fer”. 1922 Umfirmierung wie oben nach Abtrennung des österreichischen

Werkes. Produkte: Reifen, Gummischuhe, technische Artikel, chirurgische

Gummiwaren, Spiel- und Sportbälle, gummierte Gewebe für die Beklei-

dungsbranche. 1952 wurde der Firestone Tire & Rubber Co., Akron/Ohio, ei-

ne 25 %ige Beteiligung eingeräumt, im Gegenzug durfte Phoenix alle Fires-

tone-Patente uneingeschränkt nutzen. 1961 zwecks Expansion Übernahme

des benachbarten Geländes der Ver. Jute-Spinnereien und Webereien AG.

1978 Umfirmierung in Phoenix AG. Mit Werken in HH-Harburg, Hildesheim,

Reinsdorf (bei Helmstedt), Sterbfritz (Oberhessen) Waltershausen (ehem. VEB

Gummiwerke Thüringen) und Sauzet (Frankreich) dann vor allem Zulieferer

von Formteilen für die Automobilindustrie. 2003 vom Rivalen Continental-

Gummiwerke aus Hannover übernommen (was nicht einer gewissen Ironie

entbehrt: 1898 setzte Phoenix mit dem Erwerb der Kautschuk-, Guttapercha-

und Telegraphenwerke in Hannover-Linden der hannoverschen Konkurrenz

ein eigenes Werk vor die Haustür, verkaufte dieses aber 1919 wieder).

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Los 1628

Ausruf 50 €

Phywe AG

Göttingen, Aktie 500 DM März 1964 (Auflage 650,

R 8) UNC-EF. #5963. (52)

Mit Kupons.

Gründung 1913 als Erda GmbH für angewandte Physik, 1920 Umwand-

lung in die “Physikalische Werkstätten AG”. Seinerzeit führender Herstel-

ler von Experimentierliteratur (über die Tochter Industrie-Druck GmbH),

Gerätesammlungen und Spezialmobiliar für den naturwissenschaftlichen

Unterricht mit zwei Werken in Göttingen und Werk III in Duderstadt. Bör-

sennotiz im Freiverkehr Hannover, 1987 Konkurs.

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Los 1629

Ausruf 20 €

Pittler Maschinenfabrik AG

Langen bei Frankfurt a.M., Aktie 50 DM Juni 1969

(Auflage 1000, R 8) UNC-EF. #50095. (66)

Hier erfolgte keine Kapitalerhöhung, sondern es wur-

den 50 Stück 1.000-DM-Aktien in 50-DM-Aktien um-

gewandelt. Mit Kupons.

Gründung 1889 in Leipzig-Wahren, AG seit 1895 als “Leipziger Werk-

zeugmaschinenfabrik vorm. W. von Pittler AG”. 1945 völlige Demontage

der Betriebe in Leipzig und Übergabe der Werksanlagen durch die Ameri-

kaner an Fremdarbeiter. Im Nov. 1945 wurde bei der Nassovia Maschi-

nenfabrik Hanns Fickert in Langen für Reparaturen an Pittler-Drehmaschi-

nen der “Nassovia-Pittler-Dienst” eingerichtet, nachdem wesentliche

Know-How-Träger nach Westdeutschland gegangen waren. 1948 Sitzver-

legung von Leipzig nach Langen und Beschluß, hier ein neues Werk zu

bauen (Fertigungsbeginn 1950). Ab 1982 Kooperation mit der Gildemei-

ster AG in Bielefeld. In den 1980er Jahren ging die Aktienmehrheit an die

Gebrüder Rothenberger aus Frankfurt/M. Der Erwerb der traditionsreichen

Maschinenfabrik Werner & Kolb GmbH in Berlin im Jahr 1990 und 1991

noch der Leipziger Drehmaschinen GmbH in Leipzig war der Anfang vom

Ende: Weil sich die Neuerwerbungen als schlußendlich nicht sanierungs-

fähig erwiesen, ging Pittler 1997 selbst in Konkurs.

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Los 1630

Ausruf 40 €

Porzellanfabrik Waldsassen

Bareuther & Co. AG

Waldsassen, Aktie 50 DM Juli 1969 (Auflage 2030,

R 7) UNC-EF. #974. (29)

Das Unternehmen geht auf einen 1866 errichteten Porzellanbrennofen

und Ziegelringofen zurück. In die 1904 gegründete AG brachten Oskar

Bareuther und Ernst Ploss ihre direkt am Bahnhof in Waldsassen gelege-

ne Fabrik ein. Damals in Leipzig, nach dem Krieg dann in München bör-

sennotiert. 1993 Fusion mit der in Waldsassen (seit 1898) ansässigen Por-

zellanfabrik Gareis, Kühnl & Cie. 1994 Produktionsende. Der Aktienmantel

ist Gegenstand von Spekulationen, da die Gesellschaft noch ein Grund-

stück von 65.000 qm besitzt.

Los 1631

Ausruf 150 €

R. Stahl AG (10 Stücke)

Stuttgart, Namensaktie 50 DM, 20 x 50 DM, 200 x

50 DM, VZ-Aktie 50 DM, 20 x 50 DM, 200 x 50 DM

Dez. 1993; Aktie 5 DM, 10 x 5 DM, 100 x 5 DM,

100 x 5 DM (nullgeziffertes Muster) Juli 1997

UNC-EF. (4)

Mit Büste des Firmengründers Rafael Stahl (1845-

1899). Alle entwertet.

Gründung 1993 durch Umwandlung der GmbH in eine AG. Entwicklung,

Herstellung und Vertrieb von Maschinen, maschinellen Anlagen, Werkzeu-

gen, elektrotechnischen Erzeugnissen sowie Unternehmensberatung und

elektronische Datenverarbeitung, Vermietung von Grundbesitz.

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Los 1632

Ausruf 100 €

Ravensberger Spinnerei

Bielefeld, Aktie 100 DM Jan. 1952 (Muster, R 10)

UNC-EF. (43)

G&D-Muster-perforiert.

Gründung 1855. Einst die größte Flachsspinnerei des Kontinents mit

Flachs- und Werggarnspinnereien in Bielefeld und Wolfenbüttel (1995 nie-

dergebrannt) und Bleichanlage in Ummeln. 1988 in Konkurs gegangen,

1994 als “Ravensberger Bau-Beteiligungen AG” reaktiviert, zugleich Sitz-

verlegung zunächst nach Grünwald, 1998 nach München und 1999 nach

Berlin. Bis heute börsennotiert, gerade wird wieder einmal versucht, den

Börsenmantel zu reaktivieren.

Los 1633

Ausruf 120 €

Rheinboden Hypothekenbank AG (3 Stücke)

Köln, 5 % Pfandbrief 100 DM, 1.000 DM und

10.000 DM Aug. 1998 (Specimen) UNC-EF. (56)

Äußerst dekorativ mit farbiger Abb. von Kölner Dom

und Kirchen um 1248. Mit Kupons, die ebenfalls Mo-

tive aus dem Dom enthalten.

Gründung 1894 durch eine Reihe von Banken und Industriellen unter Füh-

rung des A. Schaaffhausen’schen Bankvereins in Köln als Rheinisch-

Westfälische Boden-Credit-Bank AG, 1989 Änderung in Rheinboden Hy-

pothekenbank AG.

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Los 1634

Ausruf 30 €

Rheinische Stahlwerke

Essen, Aktie 100 DM Dez. 1954 (Auflage 153400,

R 8) EF. #75091. (25)

Schöner G&D-Druck. Lochentwertet.

Gründung 1870 durch deutsche, belgische und französische Aktionäre

mit 1 Mio. F Kapital als “S.A. des Aciéries Rhénanes à Meiderich” mit ju-

ristischem Sitz in Paris. In Meiderich wurde eine Bessemer-Stahlgießerei

und eine Fabrik für feuerfestes Material errichtet. 1872 Sitzverlegung nach

Meiderich, 1878 Sanierung und komplette Neuausgabe der Aktien. 1881

Inbetriebnahme eines neuen Schienenwalzwerkes und Ankauf der Eise-

nerzgrube Lacheberg in Nassau. 1882 gemeinsam mit der Saarbrücker

Firma Gebr. Röchling Ankauf umfangreicher Minette-Konzessionen in

Lothringen. 1886 Beteiligung an Stahlwerken in Südrussland, endlich

1889 Errichtung des ersten eigenen Hochofens. 1900 mit Übernahme der

“Gewerkschaft Centrum” Schaffung einer eigenen Kohlebasis, später Er-

werb weiterer großer Bergwerke. 1904 Übernahme der “Duisburger Eisen-

und Stahlwerke”, 1922 Verschmelzung mit der traditionsreichen, bereits

1856 gegründeten Arenberg’schen AG für Bergbau und Hüttenbetrieb.

1926 wurden die Hütten- und Stahlwerke und die Erzgruben in die Ver-

einigte Stahlwerke AG eingebracht, nicht aber die Kohlenbergwerke, die

erst 1952 im Zuge der alliierten Entflechtungsmaßnahmen in die Arenberg

Bergbau-GmbH ausgegliedert wurden. Bis zur kürzlichen Eingliederung in

die Thyssen AG firmierte die alte, bis dahin immer noch börsennotierte

Rheinstahl zuletzt als Thyssen Industrie AG.

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