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Vorheriges Los | Zurück | Nächstes Los | Losnr.: | 1874 (Deutschland bis 1945 (Nicht Reichsbank)) | Titel: | Prausker Bergwerks-Actien-Verein | Auflistung: | Namens-Actie 100 Thaler 15.12.1858. Gründeraktie (Auflage 400), ausgestellt auf Fräulein Therese Herschel in Dresden. | Ausruf: | 7.500,00 EUR | Ausgabe- datum: | 15.12.1858 | Ausgabe- ort: | Görlitz | Abbildung: |  | Stücknr.: | 161 | Info: | Der von örtlichen Interessenten getragene Bergwerks-Verein bildete sich am 26.6. bzw. 18.9.1856 durch notarielle Beurkundung der Statuten. Als Mitglieder des Verwaltungsrates wählte man den Banquier Gustav Eduard Heydemann aus Bautzen, den Gutsbesitzer Karl Gustav Hänsel-Müller, früher in Ober-Prauske, jetzt in Löbau wohnsäßig, den Stadtrath und Baumeister Karl Friedrich Wilhelm Fischer aus Görlitz sowie den Fabrikbesitzer Heinrich Friedrich Weber und den Banquier Heymann Prausnitz. Am 6.4.1858 genehmigte der König von Preußen durch seinen Minister für Handel, Gewerbe und öffentliche Arbeiten von der Heydt die Errichtung der Aktiengesellschaft. Ihr Zweck war die Ausbeutung der Braunkohlenlager auf dem Gebiet des im Rothenburger Kreise der Preußischen Oberlausitz gelegenen Rittergutes Ober-Prauske und der zu diesem Gut gehörigen vormals Handrikschen Bauernahrung. Die Dauer der Gesellschaft war auf 50 Jahre festgesetzt, konnte aber durch Votum von mindestens einem Drittel der Aktionäre befristet verlängert werden, falls die Braunkohlenlager im 49. Jahr noch nicht ausgebeutet waren und für einen mindestens 10-jährigen weiteren Betriebszeitraum ausreichten. Schon im Mittelalter hatten Bauern hier die Braunkohle als Feuchtigkeitsspeicher auf ihren Feldern genutzt. Der Abbau von Braunkohle südlich von Görlitz (im Gebiet des heutigen Naherholungsgebietes Berzdorfer See) begann etwa um 1835, wenig später begann man auch in der Lausitz nördlich von Görlitz einen geregelten Braunkohleabbau. In Betrieb waren zunächst nur kleine Gruben wie die des Prausker Bergwerks-Actien-Vereins, für dessen einfachen Tagebau ein Kapital von lediglich 40.000 Thaler ausreichend war. Von langem Bestand waren diese Unternehmen zunächst nicht. Die Gruben südlich von Görlitz wurden Ende des 19. Jh. sogar geflutet und der Berzdorfer See enstand (bis zur Trockenlegung 1946) schon einmal. Erst um 1900 erreichte die Förderung von Braunkohle im Lausitzer Revier industrielle Maßstäbe. 1911 wurde in Hirschfelde im Südosten Sachsens das erste Braunkohle-Kraftwerk mit 3,2 MW Leistung in Betrieb genommen, im Jahr darauf wurde die erste 110-kV-Fernleitung von Lauchhammer nach Riesa gebaut. Mit dem 1922 begonnenen Ausbau seines Elektrizitätsverbundnetzes wurde Sachsen zum Vorreiter bei der flächendeckenden Stromversorgung in Deutschland. Ab 1946 setzte dann in der DDR ein gigantischer Ausbau der Lausitzer Braunkohlereviere ein. Wegen der verheerenden Umweltschäden und der enormen Luftverschmutzung durch die Braunkohleverstromung hatten die Bewohner der Region ein sehr ambivalentes Verhältnis zum dortigen Bergbau (“Gott schuf die Oberlausitz, und der Teufel vergrub darunter die Braunkohle”). Nach über 150 Jahren wurde 1997 der Braunkohleabbau endgültig eingestellt. | Besonder-heiten: | Außergewöhnlich schöne Lithographie der Lith. Anstalt v. Franz Weingärter in Görlitz mit Ansichten zwei Bergleute über Tage (unter einer Eiche Pfeife rauchend) und unter Tage (mit Geleucht, im ausgebauten Stollen mit der Hacke arbeitend). | Verfügbar: | Nach zuverlässigen Angaben wurden im Raum Dresden vor über 30 Jahren drei dieser Aktien gefunden. Zwei davon veräußerte der Besitzer (dessen Frau als Rentnerin entsprechende Reisemöglichkeiten hatte) damals auf halblegalem Wege an westliche Interessenten; sie sind bis heute nie wieder aufgetaucht. Abgesehen von diesen beiden seit Jahrzehnten wahrscheinlich fest in Privatsammlungen ruhenden Aktien ist dies also das einzige für den Markt überhaupt verfügbare Stück. Mit Restkupons und Kopie der notariellen Gründungsversammlung mit den Statuten. (R 10) | Erhaltung: | EF-. | Zuschlag: | 7.500,00 EUR n |
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Alle Wertpapiere stammen aus unserer Bilddatenbank. Es kann deshalb vorkommen, dass bei Abbildungen auf Archivmaterial zurückgegriffen wird. Die Stückenummer des abgebildeten Wertpapiers kann also von der Nummer des zu versteigernden Wertpapiers abweichen. |
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