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Vorheriges Los | Zurück | Nächstes Los | Losnr.: | 1998 (Deutschland bis 1945 (Nicht Reichsbank)) | Titel: | Südamerikanische Colonisations-Gesellschaft | Auflistung: | Actie 1.000 Mark 12.2.1884/26.7.1887 (Auflage 300, zuletzt noch 75, R 12). | Ausruf: | 6.000,00 EUR | Ausgabe- datum: | 12.02.1884 | Ausgabe- ort: | Leipzig | Abbildung: |  | Stücknr.: | 505 | Info: | Nach dem sogenannten Tripel-Allianz-Krieg (1864-1870) von Paraguay gegen den Dreibund Brasilien, Argentinien und Uruguay war die Bevölkerungszahl Paraguays nach seiner völligen Niederlage stark geschrumpft. Nach blutigen Verlusten war die Bevölkerung auf etwa 230.000 Personen geschrumpft, darunter hauptsächlich Frauen und Kinder. Die Regierung beschloss daraufhin, die Einwanderung zu fördern. Zum einen, um die Bevölkerungszahl wieder auf Vorkriegsniveau zu heben und zum anderen um das Land wirtschaftlich zu stärken. Man vertraute auf die höhere Ausbildung, die bessere Arbeitsmoral und den unternehmerischen Geist der Ausländer. Die Politiker schufen günstige Einwanderungs-Bedingungen, dennoch blieb der Zustrom hinter den Erwartungen zurück. Die paraguayischen Behörden bemühten sich insbesondere um die Deutschen, deren Tüchtigkeit man auch schon vor und während des Krieges kennen und schätzen gelernt hatte. Rückblickend gesehen hatten die deutschen Einwanderer, die auch bereitwilliger übersiedelten als beispielsweise die Franzosen oder Engländer, auch eine maßgebliche Rolle in der Weiterentwicklung Paraguays gespielt. Verschiedene deutsche Auswanderungsvereine versuchten, die Auswanderung nach Paraguay aktiv zu fördern. Unterstützung in Sachen "Marketing" erhielten die Vereine auch von der Geographischen Gesellschaft in Leipzig, die in Reisebriefen und Reisebüchern das gesunde Klima und die ausgezeichneten Produktionsmöglichkeiten anpriesen. Geworben wurde für die Existenzgründung als Produzent für Seife, Zucker, Getreide oder auch Baumwolle, entweder als Kleinbauer oder als Betreiber kapitalintensiverer Großbetriebe. Auch in der Baumwollverarbeitung, in der Holz- und Yerbaverarbeitung, sowie der Schiffahrt und im Gesundheitswesen wurden Chancen aufgezeigt. Gleichzeitig wurden Ängste geschürt, wolle man im eigenen Land aufgrund der Überbevölkerung nicht verhungern. Eine deutsche Kolonie in Paraguay wurde in den Werbeaussagen als ideale Lösung in höchsten Tönen gelobt und gepriesen. Eine von den in Paraguay tätigen Kolonialgesellschaften war die Südamerikanische Colonisations-Gesellschaft aus Leipzig, gegründet im Jahr 1884. Sie schickte im Rahmen der Koloniallisierungsbemühungen des Reiches eine Mission von mehreren Personen nach Paraguay, um einen Eindruck von den Möglichkeiten und Vorteilen im Land zu bekommen. Die Ergebnisse waren vielversprechend und die positiven Erfahrungen der Mission wurden in der Deutschen Colonial-Zeitung veröffentlicht. So entstand im Juli 1887 in Nueva Germania, die erste Privatkolonie in Paraguay und die erste nur für Deutsche zugelassene Siedlung. Nach einigen Anlaufschwierigkeiten durch Unerfahrenheit in der Landwirtschaft und einem etwas unwohlen Lebensgefühl durch vermeintliche Isolation kam Nueva Germania doch allmählich zu größerem Wohlstand. Die Südamerikanische Colonisations-Gesellschaft selbst bemühte sich um den Kauf von Ländereien. Zuletzt besaß sie in Paraguay einen Grundbesitz von 46850 ha. Der Viehbestand setzte sich zeitweise aus über 4000 Rindern, etwa 50 Kälbern und über 80 Pferden zusammen. Doch schon bald wurde es für das Kolonialunternehmen schwierig: 1899 beklagte die Gesellschaft durch abnorme Witterungsverhältnisse einen hohen Verlust, über 17 Stück Rindvieh gingen verloren. Im Jahr 1900 wurde daraufhin die Liquidation beschlossen, das Aktienkapital bestand nur noch aus 100 Aktien zu je 500 Mark und 75 Aktien zu je 1.000 Mark. Das Ende dieser Gesellschaft bedeutete jedoch nicht das Ende der Kolonialisierung Paraguays. Wenngleich man über die Jahrzehnte nicht von riesigen Strömen an Neubürgern sprechen kann, so waren doch gewisse Erfolge zu verzeichnen. Auch in unseren Zeiten sind deutsche Kolonien noch präsent und in der Tat machen auch heutzutage, vielfach Immobilienhändler, Ausreisewilligen Geschmack auf ein neues Leben in dem südamerikanischen Land. Allerdings ist Vorsicht geboten: Es gibt bitterarme Kolonien und Kolonien mit einem blühendem Gemeinwesen. Insofern hat sich an der Lebenssituation der Kolonisten nichts geändert. | Besonder-heiten: | Originalunterschriften Hermann Schnoor, Vorsitzender und Prof. Dr. Ernst Hasse. | Verfügbar: | Ein UNIKAT! Es existiert nur noch ein Papier mit dem Nennwert 500 M, welches sich in festen Händen befindet. (R 12) | Erhaltung: | EF-VF. | Zuschlag: | offen |
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