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Vorheriges Los | Zurück | Nächstes Los | Losnr.: | 1414 (Deutschland bis 1945 (Nicht Reichsbank)) | Titel: | Berliner Actien-Societäts-Brauerei | Auflistung: | Actie 100 Thaler 11.7.1870 (R 12). | Ausruf: | 3.800,00 EUR | Ausgabe- datum: | 11.07.1870 | Ausgabe- ort: | Berlin | Abbildung: |  | Stücknr.: | 3981 | Info: | “Wahre Nachtstücke von Gründungen sind die Societäts-Brauerei und die Bergbrauerei Hasenheide”, schreibt Otto Glagau in seinem berühmten Buch über den Gründerzeit-Schwindel an der Berliner Börse, was über die Motive des Gründers Heinrich Reh schon ziemlich alles sagt. Die Brauerei war noch gar nicht fertig, als dem Publikum die Aktien zur Zeichnung offeriert wurden. Lassen wir weiter Otto Glagau sprechen: “Heinrich Reh warf pro 1873 eine Dividende von ganzen drei Procent aus; bekam aber gleich darauf Gewissensbisse, und zahlte die grandiose Dividende lieber nicht aus, sondern trug sie in der Bilanz als “unerhoben” (!) ein. Die vorjährige Generalversammlung setzte er auf den heiligen Christabend. Nicht, dass er den Actionären eine angenehme Weihnachtsbescheerung zu machen gedachte: Nein, er rechnete darauf, dass ihnen die Stunde ungelegen sein und dass sie dieselbe verpassen würden. Aber in den Zeitungen erschienen menschenfreundliche Merkzeichen und Fingerweise, und die Actionäre meldeten sich so zahlreich, dass Herr Reh schließlich Viele abwies und ihnen die Eintrittskarte verweigerte. Auch war er so vorsichtig, die “Vertreter der Presse” auszuschließen ... Trotz aller Vorsichtsmassregeln war die Versammlung zahlreich, und sie nahm einen sehr aufrührerischen Verlauf. Von allen Seiten erhoben sich Klagen, Vorwürfe, Anschuldigungen und Drohungen; aber Herr Reh stand da wie im brandenden Meer der Fels. Er leugnete nicht einmal, er gab fast Alles zu, er ließ die empörten Actionäre schreien und toben bis sie müde wurden, und dann schloß er ruhig und würdig die Sitzung. Seiner Pflicht gemäss, veröffentlichte er auch wieder die Bilanz, ohne sie aber, wie es Gebrauch ist, von einem Revisor bescheinigen zu lassen. Herr Heinrich Reh weiß sich über solche Formen hinwegzusetzen.” Die Gesellschaft überlebte den Gründerkrach nicht. | Verfügbar: | Nur dieses Stück aus der ehemaligen Jess-Sammlung ist bekannt. (R 12) | Erhaltung: | Mit Restkupons. EF-VF. | Zuschlag: | 4.100,00 EUR |
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