| Los Details |
|
|
Hier finden Sie die Details zu diesem Los. Weitere Optionen haben Sie, wenn Sie angemeldet sind.
Vorheriges Los | Zurück | Nächstes Los | Losnr.: | 1333 (Deutschland bis 1945 (Reichsbank)) | Titel: | Elektrizitäts-AG vormals Schuckert & Co. | Auflistung: | Aktie 1.000 Mark 1.4.1896 (Auflage 6000, R 12). | Ausruf: | 1.500,00 EUR | Ausgabe- datum: | 01.04.1896 | Ausgabe- ort: | Nürnberg | Abbildung: | | Stücknr.: | 17754 | Info: | Sigmund Schuckert (* 1846 in Nürnberg, + 1895 in Wiesbaden) erlernte in seiner Geburtsstadt das Feinmechanikerhandwerk und machte sich nach Lehr- und Wanderjahren, die ihn bis in die USA führten, nach seiner Rückkehr 1873 in Nürnberg mit einer eigenen Werkstatt selbständig. Ausschlaggebend dafür war ein Besuch der Weltausstellung 1873 in Wien, wo Schuckert erstmals Maschinen sah, die nach dem 1866 von Werner Siemens gefundenen dynamo-elektrischen Prinzip arbeiteten. 1874 lieferte Schuckert seine erste eigene Dynamomaschine aus, bald folgten komplette elektrische Antriebe für Maschinen und Fahrzeuge, wenige Jahre später gehörten auch Elektrizitätszähler, Bogenlampen und elektrische Kleinbahnen zum Produktionsprogramm. 1882 installierte Schuckert in Nürnberg die in Deutschland erste Straßenbeleuchtung mit elektrischen Bogenkampen. 1884 begann die Serienproduktion elektrischer Messinstrumente, es folgte der Bau von Straßenbahnen, kompletten Bahnnetzen und 1893 in Hamburg der Bau des ersten kompletten Elektrizitätswerkes. Den finanziellen und kaufmännischen Problemen beim Übergang vom Handwerks- zum Industriebetrieb begegnete Schuckert 1884 durch Aufnahme von Alexander Wacker (1846-1922) als Mitgesellschafter einer oHG und kaufmännischen Leiter. Wacker betrieb auch den Aufbau der elektrochemischen Abteilung, an der Siemens bei der späteren Schuckert-Übernahme kein Interesse hatte und aus der 1914 die noch heute bedeutende Wacker-Chemie in Burghausen wurde. 1888 erfolgte unter Mitwirkung von Hugo Ritter von Maffei, der Maschinenfabrik Augsburg-Nürnberg und dem A. Schaafhausen’schen Bankverein die Gründung einer Kommanditgesellschaft. 1893 schließlich entstand die Elektrizitäts-AG vormals Schuckert & Co., nachdem Sigmund Schuckert, erst 46-jährig, 1892 wegen eines Nervenleidens die aktive Tätigkeit beendet und die Leitung an Alexander Wacker übertragen hatte. Die Firma hatte zu dieser Zeit bereits 8.500 Mitarbeiter, geriet aber bald darauf in finanzielle Schwierigkeiten. Grund waren diverse Beteiligungen (die damals zur Absatzsicherung der eigenen Erzeugnisse in der Branche üblich waren, immerhin hatte Schuckert jetzt über 100 Eisenbahnen elektrifiziert und über 300 Elektrizitätswerke errichtet). Die Suche nach einem liquiden Investor führte im März 1903 zur Übernahme durch SIEMENS und der Schaffung der Siemens-Schuckertwerke GmbH. Ironie des Schicksals: Eigentlich war ein Zusammengehen von Schuckert mit der AEG unter Walter Rathenau geplant, doch dessen Aufsichtsrat stoppte dieses Vorhaben. Rathenau war darüber so verbittert, dass er den aktiven Dienst quittierte. So gelang Siemens, bis dahin hauptsächlich in der Nachrichtentechnik tätig, mit der Schuckert-Übernahme der Einstieg in das lukrative Starkstromgeschäft. Im Siemens-Schuckert-Werk Nonnendamm in Berlin wurden von 1906 bis 1910 auch Automobile mit elektro-, hybrid- und verbrennungsmotorischem Antrieb gefertigt, später wurde dieses Geschäft auf die Siemens-Tochter Protos-Werke verlagert. Nach der Übernahme durch Siemens blieb die Elektrizitäts-AG vormals Schuckert & Co. zunächst selbstständig erhalten und war eine der größten deutschen Holding-Gesellschaften, Schwerpunkt nach wie vor im Energie- und Verkehrsbereich. Unter den diversen Beteiligungen befand sich auch die technisch einmalige Wuppertaler Schwebebahn, deren Bau von den Schuckert-Werken ausgeführt worden war. Erst 1939 wurde Schuckert auf die Siemens & Halske AG als aufnehmende Gesellschaft verschmolzen. 1966 schließlich wurde auch die frühere gemeinsame Tochter Siemens-Schuckertwerke in die Siemens & Halske AG eingegliedert, die aus diesem Anlass ihren Namen in Siemens AG änderte. | Besonder-heiten: | Originalunterschriften für Aufsichtsrat und Vorstand. | Verfügbar: | Randeinrisse und Fehlstellen perfekt restauriert. Schon deswegen eine absolute Rarität, weil nur Stücke vorhanden sein können, die bei der Fusion mit Siemens 1939 schlicht und einfach vergessen wurden. Von der 1896er Emission ist u.W. überhaupt nur dieses eine unentwertete Stück bekannt! (R 12) | Erhaltung: | VF. | Zuschlag: | 1.600,00 EUR |
| Vorheriges Los | Zurück | Nächstes Los |
Alle Wertpapiere stammen aus unserer Bilddatenbank. Es kann deshalb vorkommen, dass bei Abbildungen auf Archivmaterial zurückgegriffen wird. Die Stückenummer des abgebildeten Wertpapiers kann also von der Nummer des zu versteigernden Wertpapiers abweichen. |
|