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Vorheriges Los | Zurück | Nächstes Los | Losnr.: | 1390 (Deutschland bis 1945 (Nicht Reichsbank)) | Titel: | Stuttgarter Liederkranz | Auflistung: | Schuldschein Serie B. 10 Gulden 26.11.1872 (R 12). | Ausruf: | 1.750,00 EUR | Ausgabe- datum: | 26.11.1872 | Ausgabe- ort: | Stuttgart | Abbildung: |  | Stücknr.: | 2868 | Info: | Der heute mit 700 Mitgliedern zu den grössten Amateurmusikervereinigungen Deutschlands zählende Liederkranz hat das offizielle Gründungsdatum 1824, doch seine Geschichte beginnt schon früher: Nach ihrer Entlassung aus der 1770 von Herzog Carl Eugen gegründeten Hohen Carlsschule riefen am 15.12.1780 FRIEDRICH SCHILLER (1759-1805) und Johann Rudolf Zumsteeg (1760-1802) eine zunächst namenlose Vereinigung ehemaliger Carlsschüler ins Leben, deren Mitglieder sich regelmäßig zum Rezitieren und Musizieren trafen. Schnell schlossen sich auch junge Damen aus der ebenfalls herzoglichen “Ecole des Demoiselles” an. Mit einem Männerchor, einem Orchester und den “Frauenzimmerstimmen” verfügte die Gesellschaft über drei Klangkörper, mit denen sie am 6.2.1781 erstmals öffentlich auftrat. 26 Mitbegründer der anfangs namenlosen Gesellschaft von 1780 gehörten dann am 9.5.1824 zu den 80 “Gesellschaftern” bei der Gründung des “Lieder-Kranz”. Hofrat Andree hatte diesen Namen in der Woche zuvor bei einem Benefizkonzert für den inhaftierten Turnvater Jahn vorgeschlagen. Die Freundschaft vieler Gründungsmitglieder zu Friedrich Schiller führte schon in der ersten Satzung zu der Selbstverpflichtung, “die Erinnerung an große Deutsche wachzuhalten”. Die Schiller-Verehrung hat beim Liederkranz bis heute einen hohen Stellenwert (nachhaltiger Ausdruck war 1839 die Stiftung des von Bertel Thorvaldsen geschaffenen Schiller-Denkmals durch den Liederkranz). Von den weiteren großen Persönlichkeiten, die teils schon bei der Gründung mitgewirkt hatten, seien hier nur stellvertretend Carl Maria von Weber, Johann Friedrich Cotta, Johann Gottfried von Herder, Ludwig Uhland und Eduard Mörike genannt. Auf der Suche nach einer eigenen Heimstatt für ein musikalisch-kulturelles Zentrum erwarb der Liederkranz 1853 für 9.500 fl. den Platz vor dem Büchsentor (heute Standort des Kultur- und Kongresszentrum Liederhalle). Im Dezember 1864 konnte der Liederkranz dann in seine Liederhalle einziehen, zu deren Finanzierung die vorliegenden durch Auslosung zu tilgenden Schuldscheine ausgegeben wurden. Zusätzlich schuf 1875 der Baumeister C. v. Leins den großen, in edelster Renaissance gehaltenen Festsaal mit einer meisterhaften Akustik, der bis zu 2500 Konzertbesucher fasste. Mit 60 x 22 m Grundfläche und 13 m Höhe war der Festsaal größer als der Große Saal des Musikvereins in Wien und bereits genau so groß wie das erst viel später eröffnete Festspielhaus in Baden-Baden. Am 8.10.1943 ging die Liederhalle im Bombenhagel unter. Für einen Wiederaufbau fehlten dem Liederkranz die Mittel. Deshalb entschieden die Mitglieder Ende 1954, das Ruinengrundstück der Stadt Stuttgart für den 1955/56 erfolgten Bau des neuen Konzerthauses “Stuttgarter Liederhalle” zu überlassen. Die Liederhalle ist bis zum heutigen Tage Zentrum des gehobenen musikalischen Angebots in Stuttgart. | Besonder-heiten: | Sehr dekorativ, mit fünf Abb. aus Kunst und Wissenschaft, in der Mitte eine Frontansicht der mit dieser Anleihe finanzierten Liederhalle. Originalunterschriften von Vorstand und Kassier. | Verfügbar: | Dieses kulturgeschichtlich einmalig bedeutende Stück ist mit großer Wahrscheinlichkeit ein UNIKAT. (R 12) | Erhaltung: | VF. | Zuschlag: | offen |
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