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Vorheriges Los | Zurück | Nächstes Los | Losnr.: | 478 (Schweiz) | Titel: | Vereinigte Dampfschiffahrts-Gesellschaft des Thuner & Brienzersee's | Auflistung: | Aktie 500 Fr. 13.7.1843. Gründeraktie (Auflage 280, R 10). | Ausruf: | 13.000,00 EUR | Ausgabe- datum: | 13.07.1843 | Ausgabe- ort: | Thun | Abbildung: |  | Stücknr.: | 193 | Info: | Die Schweiz ist seit jeher ein Erholungsland, vor allem die Region im Herzen der Schweiz zwischen Bern, dem Thuner- und Brienzer See und der hochalpinen Jungfrau-Region mit Jungfrau, Mönch und Eiger. Im Jahr 1835 wurde auf dem Thunersee, initiiert durch die Brüder Johann Knechtenhofer (der später auch Kapitän der "Bellevue" sein sollte) und Hauptman Johann Friedrich Knechtenhofer, das erste Dampfschiff mit dem Namen "Bellevue" in Betrieb gesetzt. Bereits 1836 wurde das Monopol zur Postbeförderung erteilt. 1839 wurde die Dampfschiffahrt auch auf dem Brienzersee eingeführt. Angeregt durch die Erfolge der Brüder Knechtenhofer konstituierte sich 1842 in Thun eine Aktiengesellschaft mit dem Zweck, ein weiteres Dampfschiff für den Thunersee bauen zu lassen. Noch bevor die Ges. in aller Form gegründet war, begaben sich ihre Vertreter nach Zürich, um bei der Firma Escher Wyss & Cie. über den Bau eines neuen Dampfschiffes zu verhandeln. Doch im Kontor des bestbekannten Herrn Escher trafen sie mit einem der Herren Knechtenhofer zusammen, der ihnen mit der Bestellung eines zweiten Thunersee-Dampfschiffes um eine Nasenlänge zuvorgekommen war. Dank intensiver Verhandlungsbemühungen des Herrn Escher einigten sich die beiden Abordnungen noch am selben Tag, dem 10. Nov. 1842, und schlossen in der Folge einen Fusionsvertrag, aus dem die Vereinigte Dampfschiffahrts-Gesellschaft des Thuner & Brienzersee's hervorging. Das ursprünglich Aktienkapital betrug 140.000 Fr. und war eingeteilt in 280 Aktien zu 500 Fr. Hinzu kam die Übernahme des Schiffes samt Gerätschaften der Gebrüder Knechtenhofer zum Preis von 55.000 Fr., die in Form von Aktien abgegolten wurde. Bis ins Jahr 1870 wurde das Aktienkapital bis auf 750.000 Fr. erhöht. Unzufrieden mit dem allzu spärlichen Verkehr auf dem Brienzersee und im Zeichen eines stark aufblühenden Tourismus wurde in Interlaken im Jahr 1869 ein Konkurrenzunternehmen für den Brienzersee gegründet. Diese von grossem Optimismus beflügelte Ges. bestellte bei der im Schiffbau erst gerade neu in Erscheinung tretende Firma Sulzer in Winterthur ein Schiff mit dem Namen "Oberland". Noch vor Inbetriebnahme des neuen Salonbootes "Oberland" im Jahr 1870 gelang die Fusion der neuen mit der bestehenden Gesellschaft. Die Übernahme erfolgte durch Ausgabe von 500 neuen Aktien mit 500 Fr. Nennwert. In diesem Zusammenhang wurden die alten Aktien eingezogen und durch neue Titel mit Ausgabedatum vom 1. Jan. 1871 ersetzt. Lange Jahre wurde der Verkehr auf beiden Seen zur Zufriedenheit der Anwohner und der immer zahlreicher werdenden Touristen durchgeführt und es konnten regelmässig Dividenden an die Aktionäre gezahlt werden. Im Jahr 1885 wurden 118 Aktien vernichtet und damit das Aktienkapital auf 941.000 Fr. reduziert. In der zweiten Hälfte des 19. Jh. entstanden im Berner Oberland zahlreiche Bahnen. Den Anfang machte die Schweizerische Centralbahn, die 1859 die Strecke Bern-Thun eröffnete.Innerhalb weniger Monate stieg die Zahl der Fahrgäste stark an. 1890 erfolgte die Gründung der Thunerseebahn und am 1. Juni 1893 wurde die Bahnverbindung von Thun über Spiez nach Därlingen geführt. Gleichzeitig erfolgte die Übernahme der Bödelibahn mit den Linien Därlingen nach Interlaken und Bönigen. Damit verlor die Schiffahrtsgesellschaft auf einen Schlag ihr bisheriges Transportmonopol. Um dieser Entwicklung entgegenzuwirken plante die Ges. den Bau eines 2,75 km langen Schiffskanals direkt zur Bahnstation Interlaken West. Zur Finanzierung wurden weitere 1.118 Aktien à 500 Fr. ausgegeben, so dass das neue Aktienkapital 1,5 Mio. Fr. betrug. Im Jahr 1892 konnte der neue Kanal eingeweiht werden. Dank des aufkommenden Tourismus und ohne schienengebundene Verkehrsmittel auf dem rechten Thunerseeufer konnten die Verluste gegenüber der Bahnkonkurrenz im Rahmen gehalten werden. Bereits 1895 wurden Fusionsverhandlungen mit der Thunerseebahn aufgenommen, die von einer Übernahme der Bahn durch die Schiffahrtsgesellschaft ausgingen. Aber die Aktionäre der Schiffahrtsgesellschaft lehnten ab. Erst 1907 kam es zu neuen Verhandlungen und am 25. Mai 1908 übernahm die Thunerseebahn die Aktiven und Passiven der Schiffahrtsgesellschaft. Die Ratifizierung erfolgte jedoch erst im Jan. 1912. Den Aktionären offerierte die Thunerseebahn eine Abfindung von 375 Fr. pro Aktie. Da die Thunerseebahn in finanzielle Schwierigkeiten geriet, übernahm bereits zum 1. Jan. 1913 die Berner Alpenbahngesellschaft BLS die Thunerseebahn und den Schiffsbetrieb. Die neue BLS AG ist heute das zweitgrösste Bahnunternehmen der Schweiz mit 2.600 Mitarbeitern und einem Betriebsertrag von rund 750 Mio. Fr. im Jahr 2006. Die weit verzweigten regionalen Wurzeln der heutigen BLS AG gehen auf ursprünglich 17 Transportunternehmen zurück, die älteste Vorläuferin war die Vereinigte Dampfschiffahrts-Gesellschaft für den Thuner- und Brienzersee. | Besonder-heiten: | Herrliche Gestaltung durch die Lithog. Durheim u. Seilhofer in Bern, prächtige Umrahmung mit Vignetten der Uferlandschaften und Allegorien der Schiffahrt und des Handels. Originalunterschriften für das Comite: Dalban, von Bonstetten und der Kapitän. | Verfügbar: | Eines der schönsten und außergewöhnlichsten Schweizer Papiere. In Anbetracht, dass die Aktie auch die freie Nutzung der Schiffe beinhaltete und zusammengefaltet am Mann getragen wurde, ist diese in ausgesprochen guter Erhaltung. (R 10) | Erhaltung: | VF+. | Zuschlag: | offen |
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