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Vorheriges Los | Zurück | Nächstes Los | Losnr.: | 655 (Deutschland bis 1945 (Nicht Reichsbank)) | Titel: | Gewerkschaft Röchling | Auflistung: | Kux-Schein über 499 von 1000 Kuxen vom 6.11.1918 (R 12), ausgestellt auf Robert Röchling. | Ausruf: | 1.000,00 EUR | Ausgabe- datum: | 06.11.1918 | Ausgabe- ort: | Algringen bei Diedenhofen | Abbildung: |  | Stücknr.: | 2-500 | Info: | 1822 gründet Friedrich Röchling im Zentrum von Saarbrücken eine Kohlenhandlung. 1836 erben von dem kinderlos verstorbenen Friedrich seine vier Neffen Theodor, Ernst, Carl und Fritz das Geschäft. Es beginnt eine stürmische Expansion des Handelshauses, das bald mit Niederlassungen in ganz Deutschland, Frankreich, der Schweiz, England und Italien vertreten ist. Unter den vier Neffen des Firmengründers ist Carl der unternehmerisch aktivste. Er will in das damals lukrative Geschäft der industriellen Eisenverarbeitung einsteigen. Für eine kostengünstige Produktion braucht er eigene Kohle- und Erzvorkommen. An Kohle kommt er durch die Heirat mit Alwine Vopelius, die als Mitgift Kuxe der saarländischen Kohlegrube Hostenbach mit in die Ehe bringt.Im letzten Drittel des 19. Jh. beginnt Carl mit dem systematischen Aufkauf von Bodenschätzen, nachdem er sich bereits 1862 auch an der lothringischen Eisenhütte Pont-à-Mousson beteiligt hatte. Die werkseigene Gießerei gehört bald zu den größten des Kontinents und besitzt in Frankreich eine Monopolstellung. Politische Spannungen mit Paris führen aber dazu, daß sich Röchling Anfang der 1890er Jahre von der Pont-à-Mousson-Beteiligung trennen muß. Der Verlust schmerzt, obwohl Carl Röchling als zweiten Standort zuvor bereits 1881 für wenig Geld die seit 1879 stillliegende Eisenhütte in Völklingen hatte kaufen können. Auf der Grundlage mehrerer Eisenstein-Konzessionen im Kreis Diedenhofen eröffnet Hermann Röchling, der Sohn Carls, über die 1893 gegründete „Gewerkschaft Röchling“ hier etliche Erzbergwerke. Aus dem Erz wird in der 1897 fertiggestellten Carlshütte in Diedenhofen Roheisen erschmolzen, mit dem wiederum die Völklinger Hütte versorgt wird. Bei Ausstellung dieses Kux-Scheins am 6.11.1918, also nur fünf Tage vor Ende des 1. Weltkriegs, ist die Ära Röchling in Lothringen praktisch schon zu Ende: Der Ausgang des Krieges und der Verlust der lothringischen Besitzungen wird das Unternehmen in eine tiefe Krise stürzen. Die nunmehr ihrer Wurzeln beraubte Gewerkschaft Röchling aber überlebte wundersamer Weise alle Wirren der Zeit und gehört heute (nach 1982 erfolgter Abschaffung der Rechtsform der bergrechtlichen Gewerkschaft in eine GmbH umgewandelt) zu 100 % der BASF-Tochter Wintershall AG in Kassel. | Verfügbar: | Wirtschaftsgeschichtlich hoch bedeutend, bisher vollkommen unbekannt gewesen, wahrscheinlich ein UNIKAT. (R 12) | Erhaltung: | VF+. | Zuschlag: | 1.000,00 EUR |
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