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Vorheriges Los | Zurück | Nächstes Los | Losnr.: | 827 (Deutschland bis 1945 (Nicht Reichsbank)) | Titel: | Kurhessische priv. Leih- und Kommerz-Bank | Auflistung: | Dividend Akzie 30 Gulden = 20 Thaler 1.7.1841 (feste Mindestverzinsung mit 5 %, plus weiteren Gewinn-Antheil, urspüngliche Einlage 100 Gulden, wovon bis Ausgabe dieser Aktie aber bereits 70 % zurückgezahlt worden waren, R 12). | Ausruf: | 7.500,00 EUR | Ausgabe- datum: | 01.07.1841 | Ausgabe- ort: | Kassel | Abbildung: |  | Stücknr.: | 770 | Info: | Hessen-Kassel wurde zunächst von Landgrafen regiert, seit 1803 Kurfürstentum, nach dem Tilsiter Frieden 1807 Teilgebiet des Königreichs Westfalen, ab 1813 wieder selbständig, wenngleich ab 1821 wiederholte Unruhen im Land zeitweise zum Einmarsch von Bundestruppen führten. 1866 an der Seite Österreichs gegen Preußen in einen Krieg gezogen, der verloren ging, danach Annektion durch Preußen und fortan preußische Provinz. Gegründet wurde die Kurhessische privilegierte Leih- und Kommerz-Bank bereits im Jahr 1721 durch Landgraf Carl von Hessen, der die Wirtschaftskraft seines Landes durch Gründung von Manufakturen und Schaffung weiterer Instrumente der Wirtschaftsförderung zu steigern suchte. Die Leih- und Commerzbank gab mit 3 % verzinsliche Obligationen zu 6 1/4, 12 1/2 und 25 Taler aus. Diese als "Bancozettel" bezeichneten Papiere waren mehr Schuldscheine als Banknoten, auch wenn sie auf den Inhaber lauteten. Das Institut war nicht sehr erfolgreich und hatte stets gegen das Mißtrauen der Bevölkerung zu kämpfen. Als die Regierung die Reorganisation der Bank forderte und dem Institut dabei auch einige Privilegien aberkennen wollte, kam es sogar zu Prozessen. 1849 brachte die Eröffnung der Friedrich-Wilhelm-Nordbahn der Stadt Kassel neue Impulse (schon 1852 folgte die Main-Weser-Bahn nach Frankfurt/Main). 1850 änderte man den Aufbau der Leih- und Kommerzbank und machte sie zu einer Notenbank, die zunächst einen 1-Talerschein ausgab, der auch in Preußen zirkulierte, dann aber nach einem dortigen Verbot der kleinwertigen fremden Scheine zurückfloß. Man emittierte daher 1855 einen 10-Talerschein, der im Nachbarland für Staatspapiergeld gehalten wurde, was den Umlauf förderte. Bei der ungewöhnlich formlosen staatlichen Genehmigung zur Ausgabe von Noten waren der Bank keine Vorschriften hinsichtlich der Sicherheit für die Einlösung der Noten gemacht worden. Ohne Zweifel vernachlässigte der Staat auch seine Oberaufsichtspflicht der Bank gegenüber und verließ sich ganz darauf, daß der Direktion ja leitende Ministerialbeamte und sogar Minister angehörten (u.a. 1845-47 der frühere Finanzminister Friedrich Meisterlin, sowie 1833-35 und 1852-59 Siegmund von Meyer, der in der zweiten Periode zugleich kurhessischer Außenminister war). Die Überraschung war deshalb um so größer, als es 1863 zur plötzlichen Zahlungseinstellung des in der Schlossstraße ansässigen Instituts kam. Nach schwierigen Verhandlungen mit der Regierung übernahm diese schließlich einen Teil der Bankgeschäfte und das Pfandleihgeschäft. Danach konzentrierte sich das kurhessische Bankwesen in Kassel fortan vor allem auf die 1832 entstandene Landeskreditkasse. Als weitere Reaktion auf den Zusammenbruch der Leih- und Kommerz-Bank und die schlechten Finanzierungsbedingungen gründeten 72 Kasseler Handwerker und Geschäftsleute, darunter der Lokomotivfabrikant Oscar Henschel, 1864 auf genossenschaftlicher Basis den „Creditverein zu Kassel“, heute die Kasseler Bank eG. | Besonder-heiten: | Drei Originalunterschriften für die Direktion, u.a. von Siegmund von Meyer (1807-1888), der von 1833-1835 und von 1842-1859 Direktor der Leih- und Kommerzbank war. Von 1826-1829 war er Finanzminister gewesen, 1856 wurde er Außenminister des Kurfürstentums Hessen. | Verfügbar: | Nur dieses Stück wurde vor Jahren gefunden, mit großer Sicherheit ein UNIKAT! Nach der Aktie der Leipziger Bank von 1839 die zweitälteste bekannte Aktie einer deutschen Bank! Mit Restkupons ab 1858/59. (R 12) | Erhaltung: | VF. | Zuschlag: | 8.800,00 EUR |
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