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Vorheriges Los | Zurück | Nächstes Los | Losnr.: | 1332 (Deutschland bis 1945) | Titel: | Niederschlesischer Kassenverein Friedr. Förster jun. | Auflistung: | Actie 200 Thaler 18.3.1871. Gründeraktie (Auflage 5000, R 10). | Ausruf: | 800,00 EUR | Ausgabe- datum: | 18.03.1871 | Ausgabe- ort: | Grünberg | Abbildung: |  | Stücknr.: | 1347 | Info: | Gründung 1871. Hier haben wir es mit einem ganz besonderen Typus von "Gründer" zu tun: Grünberg, ein Städtchen von 12.000 Einwohnern, beherbergte schon seit ca. 1790 die Firma Jer. Sig. Förster, welche Tuchfabrikation und Tuchhandel betrieb. Die Familie Förster stand in hohem Ansehen und übte in Grünberg und Umgebung großen Einfluß aus. Friedrich Förster jun. gründete neben dem alten Familienunternehmen nun noch eine Tuchfabrik auf Aktien und eben den Niederschlesischen Kassenverein. Alle drei Unternehmen wurden durch Wechselreitereien ordentlich aufgebläht. Förster jun. hatte es sich in den Kopf gesetzt, Grünberg zur Weltstadt, oder doch wenigstens zu einer Industriestadt ersten Ranges zu erheben. So schuf er neben verschiedenen weiteren Textilfabriken, die sich unnützerweise gegenseitig Konkurrenz machten, noch einen Actienbauverein, eine Brauerei und sogar eine Omnibusgesellschaft. "Gegen den Schaffens- und Schöpfungsdrang des Commerzienraths Förster anzukämpfen war fast unmöglich," sagte später einer seiner engsten Mitarbeiter. "Aus einer Idee entsprang die andere; ein Unternehmen rief das andere hervor, und ehe man recht wußte, wie es zugegangen, war der Cassenverein bei jedem derselben engagiert." Die Wechselfinanzierungen türmten sich immer weiter auf, und als die Aufsichtsräte des im Volksmund "Actien-Fritze" genannten Herrn Förster meinten, selbst genug abgesahnt zu haben, ließen sie ihn wie eine heiße Kartoffel fallen. Mit dem Zusammenbruch des Kassenvereins verloren auch die kleinen Bürger und Handwerker Grünbergs ihr Geld, das sie dort eingelegt hatten, die Wirtschaft des ganzen Landstrichs kam nahezu zum Erliegen. Förster aber verstand es, sich als Opfer seiner Neider darzustellen, auf offener Straße applaudierten ihm weiter die Menschen und nach dem Zusammenbruch seines Unternehmens wurde er sogar noch in den Vorstand der Handelskammer gewählt. | Besonder-heiten: | Sehr dekorativer G&D-Druck, mit Originalunterschriften der Gründer Friedrich Förster und Emil Paulig. | Verfügbar: | Unentwertet, mit Restkupons ab 1873. Nur zwei weitere Stücke sind seit Jahrzehnten bekannt. (R 10) | Erhaltung: | EF-. | Zuschlag: | 800,00 EUR |
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