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Vorheriges Los | Zurück | Nächstes Los | Losnr.: | 319 (Halber Ausruf) | Titel: | Bing Werke vorm. Gebrüder Bing AG | Auflistung: | 4,5 % Teilschuldv. 2.000 Mark 31.12.1919 (Auflage 2250, R 10). | Ausruf: | 40,00 EUR | Ausgabe- datum: | 31.12.1919 | Ausgabe- ort: | Nürnberg | Abbildung: | | Stücknr.: | 1350 | Info: | Gegründet 1860 in Nürnberg durch die Brüder Adolf und Ignaz Bing als Großhandlung für Haushaltswaren und Spielzeug, welches im damals bettelarmen ländlichen Franken in Heimarbeit hergestellt wurde. 1879 begannen die Gebrüder Bing selbst mit der Produktion, 1895 Umwandlung in die "Nürnberger Metall- und Lackierwarenfabrik AG". In drei Fabriken in Nürnberg und zwei Fabriken im sächsischen Grünhain wurden Haus- und Küchengeräte, Badeöfen, Eisschränke, Korbmöbel, Porzellan, Büromaschinen (insbesondere Schreibmaschinen, 1921 ausgegliedert in die in Berlin gegründete und 1949 nach Nürnberg verlegte Tochterfirma Orga AG), optische, mechanische und elektrische Spielwaren, Modelleisenbahnen, Puppen (u.a. offene Imitationen der Käthe-Kruse-Puppen) sowie Kinderfilme hergestellt. Vor dem 1. Weltkrieg waren die in Berlin, Frankfurt a.M. und München börsennotierten Bing-Werke mit bis zu 5.000 Mitarbeitern der größte Spielzeughersteller der Welt, die Bing-Modelleisenbahnen rangierten bis zur Produktionseinstellung 1932 noch vor Märklin. In der Weltwirtschaftskrise geriet Bing - frühes Opfer der “Globalisierung” - nach Problemen bei der US-amerikanischen Vertriebstochter selbst in Zahlungsschwierigkeiten, 1932 kam es zu einem Zwangsvergleich. Die Spielzeugproduktion wurde eingestellt, um andere Firmenteile zu retten, sie lebt heute nur noch im Spielzeugmuseum in Nürnberg fort. Die beiden Werke im sächsischen Grünhain wurden 1933 in der von österreichischen Industriellen gegründeten “Bing-Emaillier-Werke AG” verselbständigt. Die Nürnberger Spielwarenhersteller Karl Bub und Kraus erwarben Maschinen und Werkzeuge und fertigten Teile der Bing-Eisenbahn weiter, die dann von 1932 bis 1937 als Karl Bub Miniatur Eisenbahn vertrieben wurde. Der frühere Bing-Konstrukteur Hermann Müller erlangte Weltruf mit den Modellautos seiner Firma Schuco. Stephan Bing, Sohn des Firmengründers, wurde 1932 Mitbegründer der Modelleisenbahnfirma Trix (musste aber als Jude 1938 nach England emigrieren). Andere Teile der Bing-Werke wurden von Fritz Hintermayr erworben, der von 1932 bis 1945 Sättel, Werkzeugtaschen für Motorräder und Gasboiler in den Bingwerken herstellen ließ. 1937 wurde die Produktion des Bing-Vergasers aufgenommen. Die Fritz Hintermayr GmbH Bing-Vergaser-Fabrik wurde 2001 in “Bing Power Systems GmbH” umbenannt, sie fertigt heute u.a. die Vergaser für die gerade von AUDI übernommene Motorrad-Kultmarke Ducati, für BMW und Horex. Die AG selbst hatte drei Monate nach dem Zwangsvergleich im Aug. 1932 Konkurs anmelden müssen. Sie wurde von neuen Aktionären 1934/35 mit Reichsmitteln saniert und fortgesetzt, 1936 wurde in verkleinerten Fabrikräumen in der Adam-Klein-Str. 141 auch wieder eine Spielwarenabteilung eröffnet, die aber die frühere Bedeutung nie wieder auch nur annähernd erreichte. 1941 umfirmiert in “Nowag” Noris-Werke AG, kurz nach 1945 erneut in Konkurs. Im großen früheren Bing-Gebäudekomplex in der Stephanstraße befindet sich heute die Hauptverwaltung der bekannten Rüstungs- und Elektronikfirma Diehl. | Besonder-heiten: | Lochentwertet (RB). | Verfügbar: | Nur 3 Stück lagen im Reichsbankschatz. (R 10) | Erhaltung: | VF. | Zuschlag: | offen |
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