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Vorheriges Los | Zurück | Nächstes Los | Losnr.: | 719 (Automobil-Wertpapiere) | Titel: | AG vormals F. Martini & Co. | Auflistung: | Aktie 1.000 Fr. 1.7.1897. Gründeraktie, ausgestellt auf und als Präsident in Faksimile unterschrieben von Wilhelm Knoll. | Ausruf: | 300,00 EUR | Ausgabe- datum: | 01.07.1897 | Ausgabe- ort: | Frauenfeld | Abbildung: | | Stücknr.: | 713 | Info: | 1860 eröffnete der Konstruktuer und Erfinder Friedrich von Martini in Frauenfeld (Kanton Thurgau) eine Maschinenfabrik, die anfangs Buchbinde- und Textilmaschinen, ab 1869 dann hauptsächlich Gewehre (Henry-Martini-Stutzen) herstellte. Anlässlich der Aufnahme der Automobilproduktion wandelten die Söhne des Firmengründers, Adolph und Max von Martini, den väterlichen Betrieb 1897 in eine AG um. Die Martini-Automobile, die als schnell und ausdauernd galten, fanden guten Absatz. Schon 1903 konnte in Saint-Blaise bei Neuchatel eine neue moderne Fabrik erbaut werden (die Werkssiedlung “Cité Martini” wird bis heute bewohnt und steht unter Denkmalschutz). Die Motoren wurden bis 1917 weiter in Frauenfeld produziert. Schon 8 Jahre nach dem Start wurden Martini-Automobile auch nach Frankreich, England, Nord- und Südamerika, Neuseeland, Ägypten und Russland exportiert. Vor allem der englische Importeur H. H. P. Deasy war nicht nur ein wichtiger Kapitalgeber, sondern machte auch durch Aufsehen erregende Aktionen Werbung für Martini. Seine spektakulärste Rekordfahrt ging auf Zahnradbahnschienen die 2045 m hohen Rochers-de-Naye bei Montreux hinauf. Auf der 11 km langen Strecke mit bis zu 23 % Steigung war sein 14-PS-Martini schneller als die Bergbahn selbst. Nach ersten Verlusten 1910 und dem Konkurs der Hausbank verließen Adolph und Max von Martini die Firma. Ständig auf der Suche nach neuem Kapital geriet Martini in englische, französische und dann wieder Schweizer Hände. Die “Neue Martini Automobilgesellschaft” erlebte mit Personenwagen, LKW’s und Omnibussen im 1. Weltkrieg eine kurze Kriegskonjunktur, hatte aber danach gegen die Großserienhersteller eigentlich keine echte Chance mehr. Eine überraschende Wende brachte die Übernahme der Martini-Aktienmehrheit durch die nun im deutschen Ulm ansässige Schweizer Textilindustriellen-Familie Steiger. Sie hatte nicht nur Geld, sondern auch Erfahrung im Automobilbau: Walther Steiger produzierte im württembergischen Burgrieden seit 1920 viel beachtete Automobile und übernahm dann die technische Leitung bei Martini. 1926 konnte auf dem Genfer Autosalon der neu konstruierte “Martini-Six” vorgestellt werden. Die über 100 km/h schnelle Reiselimousine verfügte nicht nur über einen elektrischen Anlasser, sondern auch bereits über Servo-Bremsen an allen vier Rädern. In den Folgejahren kamen weitere Modelle, doch die Gewinnzone erreichte Martini trotzdem nicht. Auch die Lizenzproduktion des deutschen Wanderer W 11 1930-32 änderte daran nichts. Am 12.6.1934 schloss das Werk für immer. Die bedeutendste und erfolgreichste schweizerische Personenwagenfabrik stellte in den 37 Jahren ihres Bestehens rd. 3.500 Fahrzeuge her. | Besonder-heiten: | Rückseitig Übertragungsvermerk mit Originalunterschriften von Max von Martini und Wilhelm Knoll. | Verfügbar: | Ein bedeutender und gesuchter Automobilwert, äußerst selten. | Erhaltung: | EF. | Zuschlag: | offen |
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