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Vorheriges Los | Zurück | Nächstes Los | Losnr.: | 175 (Sammlung - Oberfranken) | Titel: | GRUNDIG AG | Auflistung: | Sammelaktie 20 x 50 DM Juli 1998 (Teilblankette, nummeriert aber ohne Unterschriften und Datum, R 10). | Ausruf: | 300,00 EUR | Ausgabe- datum: | 01.07.1998 | Ausgabe- ort: | Fürth/Bay. | Abbildung: | | Stücknr.: | 7 | Info: | 1930 wurde in Fürth die Firma “Radio-Vertrieb Fürth Grundig & Wurzer” (RVF) gegründet. Im 2. Weltkrieg produzierte die Firma Transformatoren, elektrische Zünder und Steuerungsgeräte (u.a. auch für die V1-Marschflugkörper und die V2-Rakete). Nach dem 2. Weltkrieg stieg Max Grundig (geb. 1908 in Nürnberg, gest. 1989 in Baden-Baden) in einer ehemaligen Blechspielwarenfabrik in Fürth in der Jakobinenstr. 24 mit einem genialen Trick in die Produktion von Rundfunkgeräten ein: Zwar war der Bau von Rundfunkgeräten genehmigungspflichtig und der Verkauf streng bewirtschaftet. Aber das umging Grundig, indem er seinen Rundfunkempfänger “Heinzelmann” als auch für Laien kinderleicht zu montierenden Bausatz lieferte und mit diesem offiziell als technischer Baukasten deklarierten “Spielzeug” die Genehmigungs- und Bezugsscheinpflicht umschiffte. 1948 erfolgte die Gründung der “RVF Elektrotechnische Fabrik GmbH”, die nach der Währungsreform 1949 in “GRUNDIG Radio-Werke GmbH” umbenannt wurde. Die Verbundenheit zur Stadt Fürth wurde durch die Aufnahme des Fürther Wappens mit dem Kleeblatt in das Grundig-Firmenlogo unterstrichen. Schon 1947 war mit dem Bau einer neuen Fabrik in der Fürther Kurgartenstraße begonnen worden. Ende 1949 hatte Grundig bereits 1.000 Mitarbeiter und 150.000 Radios produziert. Der Werkssender im Direktionsgebäude (heute Rundfunkmuseum Fürth) sendete im Herbst 1951 das erste regelmäßige deutsche Fernsehprogramm der Nachkriegszeit, und im gleichen Jahr begann auch die Produktion von Fernsehgeräten. 1952 war Grundig bereits der größte Rundfunkgerätehersteller in ganz Europa und wuchs rasant weiter. Konkurrenten wurden in rascher Folge aufgekauft, darunter auch die Adlerwerke und Triumph. Diese fusionierten 1956 zur Triumph-Adler AG und produzierten fortan nur noch Büromaschinen (Grundig verkaufte TA, zu der Zeit der fünftgrößte Büromaschinenhersteller der Welt, 1968 an den US-Konzern Litton Industries). Mit einem Werk für Tonbandgeräte in Belfast (Nordirland) entstand 1960 das erste ausländische Werk, dem 1965 eine Fabrik für Autoradios in Braga (Portugal) folgte. Auch die Werksanlagen auf der Fürther Hardhöhe und in Nürnberg-Langwasser wurden ständig vergrößert. 1972 erfolgte die Umwandlung in eine Aktiengesellschaft. Anfang der 1980er Jahre war der Höhenflug vorbei: Aufkommende Konkurrenz aus Fernost führte zu Umsatzeinbrüchen. Mit anfangs 24,5 % wurde der niederländische Konkurrent Philips als Aktionär in’s Haus geholt. Philips stockte 1984 auf 31,6 % auf und übernahm die unternehmerische Führung. Der Firmengründer Max Grundig schied aus der Unternehmensleitung aus. Die Zahl der Beschäftigten, die auf dem Höhepunkt in 20 inländischen und 5 ausländischen Werken bei fast 40.000 gelegen hatte, schrumpfte bis 1985 auf unter 20.000. Doch auch Philips bekam die Probleme nicht in den Griff und gab Grundig unter tatkräftiger Mitwirkung der um die Arbeitsplätze besorgten Bayerischen Staatsregierung 1988 an ein bayerisches Konsortium unter Führung des Elektronik-Unternehmers Anton Kathrein ab. Doch die Probleme blieben, Werksschließungen und Abbau von Arbeitsplätzen waren weiter an der Tagesordnung. Bis 2001 war die Beschäftigtenzahl auf unter 6.000 abgesunken. In Jahr darauf erschreckte ein neuer Umsatzeinbruch auf 1,3 Mrd. Euro und ein Verlust von 150 Mio. Euro die Banken so sehr, daß sie auslaufende Kreditlinien nicht mehr verlängerten. Im April 2003 markierte der Insolvenzantrag das Ende eines der stärksten Symbole des deutschen Wirtschaftswunders der Nachkriegszeit. Die Autoradio-Sparte ging an den Automobilzulieferer Delphi Corporation, die Bürogeräte-Sparte übernahm die Grundig Business Systems. Der wichtigste Bereich “Home Intermedia System”, also die Fernsehgeräteprodution, ging an den türkischen Elektronikhersteller “Beko Elektronik” in Istanbul. Dessen Konzept, die Marke “Grundig” mit Entwicklung in Deutschland (“designed and developed in Germany”) und Fertigung in der Türkei wieder stark zu machen, funktionierte am Ende auch nicht: Ende 2008 wurde die in Nürnberg verbliebene Entwicklungsabteilung schließlich auch dichtgemacht. | Besonder-heiten: | Dekorativ, mit Grundig-Firmensignet und großem Porträt von Max Grundig in Form eines Fernsehbildes. | Verfügbar: | Lediglich 10 Probedrucke wurden anläßlich der 1998er Kapitalerhöhung noch angefertigt, zu einem vollständigen Ausdruck kam es wegen der kurz darauf erfolgten Umstellung auf Stückaktien nicht mehr. Nur 4 Exemplare blieben erhalten. (R 10) | Erhaltung: | UNC-EF. | Zuschlag: | 300,00 EUR |
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