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Vorheriges Los | Zurück | Nächstes Los | Losnr.: | 6 (Belgien) | Titel: | Société Générale de Belgique S.A. | Auflistung: | Part de Reserve 1.250 Frs. 10.5.1929. | Ausruf: | 200,00 EUR | Ausgabe- datum: | 10.05.1929 | Ausgabe- ort: | Brüssel | Abbildung: | | Stücknr.: | 512303 | Info: | Nach dem 1814 geschlossenen Frieden von Paris war die Zukunft des zuvor zum Reich der Habsburger gehörenden Belgien offen. Letztlich landete Belgien erst einmal im Königreich der Niederlande unter König Wilhelm I. Zugleich hatten sich damals in der nachnapoleonischen Zeit die europäischen Staaten verpflichtet, zukünftig stehende Armeen zu unterhalten. Um die Kosten dieser Armee für die Niederlande zu decken, hatte Wilhelm I. seinen anfänglichen Widerstand gegen die Integration der belgischen Herzogtümer in sein Königreich aufgegeben, unter der Voraussetzung, daß die Verwaltung der belgischen Besitzungen entsprechende Einnahmen erbrachte. So wurde 1822 zunächst unter dem holländischen Namen “Allgemeene Nederlandsche Maatschappij ter Begunstiging van de Volksvlijt” diese Ges. gegründet. Offizieller Zweck war die Hebung des Wohlstandes, in Wahrheit aber sollte sie aus den belgischen Besitzungen die Kosten für die Unterhaltung eines stehenden Heeres herauswirtschaften. Nachdem die Idee eines stehenden Heeres nirgends in Europa wirklich vorankam und die Ges. auch weniger erwirtschaftete als erwartet, kam es 1826 zu einer Änderung der Statuten: Fortan war es Zweck der Ges., aus den belgischen Besitzungen eine “Rente” von jährlich 500.000 Gulden für die persönlichen Zwecke von König Wilhelm I. der Niederlande zu erwirtschaften. Nach der belgischen Revolution von 1830 nahm die Ges. den Namen “Société Générale de Belgique” an, verkaufte ihre Besitzungen zu günstigen Preisen an die nun herrschende Klasse und diente bis 1850 dann als Nationalbank von Belgien mit eigenem Notenausgaberecht. Schon ab 1835 wurde sie der wichtigste Finanzier der Industrialisierung Belgiens und gründete über eine spezielle Abteilung fast alle großen Bergwerks- und Montanunternehmen des Landes, später investierte sie in Straßen, Eisenbahnen und Kanäle. Der im Laufe der Jahrzehnte aufgebaute industrielle Besitz der Socété Générale erwirtschafteten zeitweise fast die Hälfte des belgischen Sozialprodukts, sie war sozusagen das Königreich Belgien auf Aktien. Dazu gehörten neben vielen anderen die Versorgungsunternehmen Coditel, Distrigas, Electrabel und Tractebel, die Reederei Cie. Maritime Belge, die Waffenschmiede Fabrique Nationale de Herstal und der Bergbaukonzern Union Minière de Haut Katanga, über den die Société Générale auch die beherrschende wirtschaftliche Kraft im Kongo war. Um 1920 war die Société Générale an fast 100 börsennotierten Banken, Industrie- und Verkehrsunternehmen in Europa, Afrika sowie Nord- und Südamerika mehrheitlich beteiligt. Nach dem “Schwarzen Freitag” 1929 wurden die Bankaktivitäten abgespalten in die “Generale Bank” (heute Fortis, später verkauft an die BNP Paribas). Ab den 1980er Jahren begann die an den Versorgungsaktivitäten interessierte französische “Suez Lyonnaise des Eaux” die Société Générale aufzukaufen und war schließlich 1998 Alleinaktionär. 2003 mit der wichtigsten Energieversorgungstochter zur heutigen Suez-Tractebel verschmolzen. | Besonder-heiten: | Übergroßes Format, herrlicher grün/schwarzer Stahlstich von Bradbury, Wilkinson. Fünf Vignetten mit Dampflok, Bergarbeiter im Stollen, Förderanlage, Allegorie und Wappen. | Verfügbar: | Doppelblatt mit Restkupons. Eine wirtschaftshistorisch überragende Rarität. | Erhaltung: | EF-VF. | Zuschlag: | 220,00 EUR |
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