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Losnr.:1344 (Deutschland bis 1945)
Titel:Thormann & Stiefel AG “Thosti”
Auflistung:Aktie 1.000 RM 20.6.1942 (Blankette, R 10).
Ausruf:80,00 EUR
Ausgabe-
datum:
20.06.1942
Ausgabe-
ort:
Augsburg
Abbildung:Thormann & Stiefel AG “Thosti”
Info:1876 gründen in Augsburg der Bauingenieur Alfred Thormann und der Maurermeister Tobias Schneller ein Baugeschäft für Industrie- und Wasserbauten. 1880 beteiligt sich auch der Ingenieur Jean Stiefel und setzt sich besonders für den damals neuen Baustoff Beton ein. 1883 wird eine eigene Fabrik für Betonrohre und Werksteine errichtet. 1890 baut Thosti für die Mechanische Baumwollspinnerei und Weberei Augsburg (SWA) als Werk III „Proviantbach“ das als eines der bedeutendsten bayerischen Industriedenkmäler bis heute erhaltene „Fabrikschloß“. 1895 übernimmt Jean Stiefel nach dem Tod von Thormann und Schneller die alleinige Firmenleitung. 1898 gehört er zu den Mitgründern des Deutschen Betonvereins. 1902 Abschluß eines Lizenzvertrages mit Hennebique zur Ausführung von Eisenbetonbauten, Thosti ist Pionier im süddeutschen Eisenbetonbau. In der neuen Bauweise entsteht 1910 als Werk IV „Aumühle“ ebenfalls für die SWA der „Glaspalast“, heute kulturelle Nutzung u.a. durch das Kunstmuseum Walter. Als 1907 auch Stiefel stirbt, führen die beiden Witwen Sofie Thormann und Johanna Stiefel die Firma bis zum und durch den 1. Weltkrieg, ehe sie 1917 in eine AG umgewandelt wird. Für die Einbringung der meisten Aktiva von Thormann & Stiefel erhalten die beiden Witwen 70 % der Aktien, die Führung übernehmen erstmals familienfremde Manager. Ab 1922 nimmt das Geschäft durch Ausführung von Fabrikneubauten für die Augsburger Textil- und Papierindustrie sowie von Wasserkraftanlagen an Lech und Iller weiteren großen Aufschwung. Nach der Weltwirtschaftkrise bringen die Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen der Reichsregierung viele Aufträge im Straßen-, Autobahn- und Brückenbau. 1937 Gründung der Niederlassung Nürnberg, die Beschäftigtenzahl steigt auf über 2.000. Neubeginn 1945 mit der Baustoffherstellung aus Trümmerschutt, 1946 Gründung der Niederlassung München, 1947 erste Anwendung der Spannbetonbauweise für eine Brücke. Bis Mitte der 1970er Jahre steigt die Beschäftigtenzahl auf über 4.000, Planung und schlüsselfertige Projekterstellung werden der Normalfall, deutliche Ausweitung der Auslandsaktivitäten. Die 1971 erworbene Beteiligung von 25 % an der Hamburger Lenz-Bau AG muß nach deren Konkurs 1976 abgeschrieben werden. 1978 übernimmt der 1936 in Augsburg geborene Unternehmer Ignaz Walter die Aktienmehrheit der gerade in THOSTI Bauaktiengesellschaft umfirmierten AG. 1983 anläßlich der Übernahme der seit 1892 bestehenden Düsseldorfer Boswau & Knauer AG (zu der Zeit vor allem als Spezialist für Bunkeranlagen bekannt, von denen auch im Irak eine Anzahl errichtet wurden) Umfirmierung in WTB Walter-Thosti-Boswau AG. 1988 Übernahme der Münchener Heilit + Woerner Bau AG. 1991 Erwerb der Chemnitzer Bau-Union (CBU) sowie der Aktienmehrheit an der Stuttgarter Züblin AG und erneute Umfirmierung in WALTER-BAU AG. Via Züblin wird 1992 auch noch der Konkurrent Dywidag übernommen (der zuvor 1991 mit der UNION-BAU AG die größte ostdeutsche Baufirma übernommen hatte, vor der Wende VEB BMK Kohle und Energie). Mit ca. 10.000 Beschäftigten ist Walter-Bau nach der Hochtief AG nun der zweitgrößte deutsche Baukonzern. Aktionäre sind jetzt neben der Familie Walter (47 %) einige Schweizer Banken (30 %) und die Bayerische Landesbank (14 %). Als in Deutschland der Wiedervereinigungs-Bauboom abklingt, gerät die Firma in große Schwierigkeiten. Die Kündigung der Avalkreditlinien durch die Deutsche Bank besiegelt Anfang 2005 ihr Schicksal: Neben der Konzernmutter stellen auch 11 Tochterfirmen Insolvenzantrag. Die wirtschaftlich erhaltenswerten Teile werden im April 2005 in der DYWIDAG Holding GmbH gebündelt und an die österreichische STRABAG SE verkauft.
Verfügbar:Mit Kupons. Nur 5 Stück wurden im Walter-Bau-Archiv gefunden. (R 10)
Erhaltung:EF.
Zuschlag:offen
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Alle Wertpapiere stammen aus unserer Bilddatenbank. Es kann deshalb vorkommen, dass bei Abbildungen auf Archivmaterial zurückgegriffen wird. Die Stückenummer des abgebildeten Wertpapiers kann also von der Nummer des zu versteigernden Wertpapiers abweichen.

 

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