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Vorheriges Los | Zurück | Nächstes Los | Losnr.: | 818 (Deutschland bis 1945) | Titel: | AG Glashüttenwerke "Adlerhütten" | Auflistung: | Aktie 1.000 Mark 1.6.1900 (Auflage 1000, R 5). | Ausruf: | 80,00 EUR | Ausgabe- datum: | 01.06.1900 | Ausgabe- ort: | Penzig bei Görlitz | Abbildung: | | Stücknr.: | 1222 | Info: | Nach Inbetriebnahme der Eisenbahn Kohlfurt-Görlitz im Jahr 1846 siedelte sich 1858 in Penzig (13 km nördlich von Görlitz am Ostufer der Lausitzer Neisse, aber stadtrechtlich zu Görlitz gehörend, heute Piensk) die erste von später insgesamt 8 Glashütten an, begünstigt durch die nahe gelegenen Rohstoffvorkommen (Sand aus der Görlitzer Heide und reichlich Braunkohle). Die Einwohnerzahl des einstigen Bauerndorfes Penzig verzehnfachte sich dadurch bis zur Jahrhundertwende auf ca. 7.000. Die größte Penziger Glashütte war die 1887 gegründete und 1896 in eine AG umgewandelte “Adlerhütte”, mit 1200 Beschäftigten genauso gross wie Osram im benachbarten Weißwasser. Sie stellte zunächst Medizingläser her, ab 1900 auch Hohl-, Press- und Schleifglas. Eine besondere Spezialität waren Konservengläser, von denen riesige Mengen die Fabrik verließen (der Schlüssel zum späteren Interesse der Fa. Weck). Börsennotiz in Berlin und Breslau, Großaktionär waren die von Poncet Glashüttenwerke AG, Friedrichshain N.L. Beteiligt an der Deutschen Luxor Prismen Ges. mbH, Berlin-Weisensee und der Adler Glashüttenwerke Verkaufsgesellschaft in Oeflingen (Baden). 1944 wurde in der Adlerhütte der erste Tonfilm über die Glasherstellung gedreht (der heute im Hessischen Glasmuseum in Immenhausen bei Kassel aufbewahrt wird). Gegen Ende des 2. Weltkrieges wurde Penzig weitgehend zerstört. Nach Vertreibung der deutschen Bewohner bauten die Polen drei der zerstörten Glashütten wieder auf. Piensk wurde erneut ein bedeutender Standort der Glasproduktion. Die AG selbst, ihres Werkes in Penzig verlustig gegangen, verlegte 1949 ihren Sitz nach Fürstenhagen bei Kassel. 1951 Umwandlung in GmbH. 1958 in der Fa. J. Weck u. Co. KG aufgegangen, die mit ihren Einmachgläsern (“Einwecken”) eine heute verloren gegangene Haushaltstradition mit ihrem Namen prägte. | Besonder-heiten: | Sehr großformatig, mit prächtiger Umrahmung im Historismus-Stil in kräftigen Farben. Originalunterschriften. Lochentwertet (RB). | Verfügbar: | Doppelblatt. (R 4) | Erhaltung: | VF. | Zuschlag: | offen |
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