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Vorheriges Los | Zurück | Nächstes Los | Losnr.: | 618 (Deutschland bis 1945) | Titel: | Trikotfabriken Hermann Moos AG | Auflistung: | VZ-Aktie Lit. A 1.000 RM Dez. 1933 (Muster, R 12). | Ausruf: | 150,00 EUR | Ausgabe- datum: | 01.12.1933 | Ausgabe- ort: | Buchau am Federsee | Abbildung: |  | Info: | Der jüdische Textilfabrikant Hermann Moos (1816-1889) gründete 1846 im württembergischen Buchau eine Hemdenfabrik. Die jüdische Gemeinde der Stadt nahm zu der Zeit einen enormen Aufschwung, zum Bau der 1839 unmittelbar neben der späteren Trikotfabrik fertiggestellten neuen Synagoge gab der König von Württemberg über 1.000 Gulden, der Fürst von Thurn und Taxis als Patrimonialherr 300 Gulden. Die vom Herrn von Rothschild in Frankfurt am Main gestifteten 10 Thaler schickte die jüdische Gemeinde Buchau zurück, da man den Betrag als zu schäbig empfand. Überhaupt waren die Buchauer Juden recht unkonventionell, zogen manche Kritik der Orthodoxen auf sich und spendierten ihrer Synagoge sogar einen Glockenturm, ein bauliches Unikum im Judentum (auf der ganzen Welt gab es nur in Rom und Gibraltar zwei weitere Ausnahmen). Später stiegen die vier Söhne von Hermann Moos in das Geschäft mit ein, 1900 entstanden Filialen in Weingarten und Schussenried, neben der Hemden- und Blusenfabrik wurde auch eine Trikotweberei betrieben. 1923 in eine AG umgewandelt, notierte im Freiverkehr Frankfurt/Main und Stuttgart. Dank der Gewerbesteuer aus dem mit 200 Beschäftigten und 400 Heimarbeitern größten Betriebes der einstmals freien Reichsstadt Buchau wurde die Stadt zu Beginn des 20 Jh. schuldenfrei. 1938 als Götzwerke„arisiert“. Die AG trat in Abwicklung, 1940 aufgelöst. Nach dem Krieg erklärten die französischen Besatzer die Fabrik zum Prioritätsbetrieb für den eigenen Bedarf, die Belegschaft wuchs auf 700 Beschäftigte plus unzählige Heimarbeiter, kurz darauf wurde der Betrieb von den Franzosen fast vollständig demontiert. In den 1960er Jahren war die Goetz-Gruppe in Ravensberg u.a. mit Götzburg Buchau, dem Margretwerk in Albstadt und der Charmor AG mit 3.500 Beschäftigten und 150 Mio. DM Jahresumsatz der zweitgrößte deutsche Hemden- und Unterwäscheproduzent. Die Fabrik in Buchau wurde 2013 abgerissen, ihre Unterwäsche-Marken (u.a. Götzburg und Tom Tailor) existieren aber bis heute. | Besonder-heiten: | Ausgegeben anläßlich der Sanierung mit Kapitalherabsetzung im Jahr 1933. | Verfügbar: | Nadelperforation "UNGÜLTIG", mit kpl. Kuponbogen. Aktien dieser Ges. waren zuvor vollkommen unbekannt, Einzelstück aus einem Archiv! (R 12) | Erhaltung: | UNC-EF. | Zuschlag: | offen |
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