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Vorheriges Los | Zurück | Nächstes Los | Losnr.: | 1324 (Deutschland 1875-1918 (Die Kaiserzeit)) | Titel: | Norddeutsche Petroleum-Industrie-Gesellschaft | Auflistung: | Antheilschein Lit. B 100 Mark 14.10.1881 (Auflage 1000). | Ausruf: | 800,00 EUR | Ausgabe- datum: | 14.10.1881 | Ausgabe- ort: | Oberhausen | Abbildung: |  | Stücknr.: | 805 | Info: | “Der 21.7.1881 markiert den Beginn der Geschichte einer deutschen Erdölindustrie. Der Bremer Kaufmann Adolf M. Mohr, ein bis dahin mit nur mäßigem Erfolg in der Heide nach Erdöl suchender Bohrunternehmer, hatte mit seiner dritten Bohrung in Oelheim, einer kleinen Ansiedlung am Südrand der Lüneburger Heide (heute ein Stadtteil von Peine) Erfolg gehabt. Bei 66 m Tiefe war der Bohrmeißel in eine Sandsteinschicht gestoßen, die man als Teerkohlenfels bezeichnete. Hier wurde ein großer Ölzufluss festgestellt. Nach Einbau einer Pumpe zur Förderung des Öls setzte sich dieser nach wenigen Minuten von selbst in Bewegung, und mit Urgewalt strömten Erdöl und Erdgas, vermischt mit Wasser und Sand, aus dem Bohrloch weit über die Höhe des Bohrturms hinaus. Die Bohrmannschaft suchte fluchtartig das Weite und sah sich aus der Ferne das spektakuläre Schauspiel an”. So berichtet die Chronik über diesen historischen Augenblick. In Oelheim setzte daraufhin ein regelrechter Run ein. Die Zahl der auf dem Gelände tätigen Arbeiter verfünffachte sich in kürzester Zeit von 300 auf 1500. Von 1880-83 waren in Oelheim mehr als 100 Firmen auf einem Areal von nur einem qkm tätig. Die Norddeutsche Petroleum-Industrie-Gesellschaft zählt zu den vielen Unternehmen, die sich auf dem Oelheimer Feld tummelten. Diese wählten i.d.R. die Rechtsform eines wirtschaftlichen Vereins nach BGB. Dieser war schnell und unbürokratisch zu gründen. Schließlich drängte die Zeit, um möglichst schnell Geld für die Betätigung im Ölgeschäft einzuwerben, das für die Anschaffung der Bohrtürme, der Pumpen etc. ebenso benötigt wurde wie für die Entlohnung des eingesetzten Personals. Viele hochgespannte Erwartungen gingen nicht in Erfüllung. Nur wenige finanzstarke Unternehmen überdauerten die Folgen des Börsenkrachs im März 1882 oder die Rechtsstreitigkeiten mit den Bauern, die aufgrund gravierender Umweltschäden nach und nach eine gerichtlich verfügte Stilllegung der Betriebe in Oelheim durchsetzten. Später fanden in der Südheide weitere Prospektionen statt. Die im Grunde geringen Vorkommen rückten in den zwanziger und dreißiger Jahren des 20.Jh. wieder stärker in den Vordergrund, wobei Autarkiebestrebungen des Deutschen Reiches, später auch vor dem Hintergrund des von Hitler geplanten Angriffskrieges, ausschlaggebend waren. 1925 erwarb die reichseigene Preußische Bergwerks- und Hütten AG die Konzessionen in Oelheim von der Gesellschaft des deutschen Ölpioniers Anton Raky und förderte dort noch viele Jahre. Auch heute findet der aufmerksame Reisende nordwestlich von Braunschweig viele Förderpumpen in Betrieb. | Verfügbar: | Mit großer Wahrscheinlichkeit ein Unikat. | Erhaltung: | VF. | Zuschlag: | 1.200,00 EUR |
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