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Vorheriges Los | Zurück | Nächstes Los | Losnr.: | 890 (Deutschland 1875-1918 (Die Kaiserzeit)) | Titel: | Neue Theater-AG | Auflistung: | Prioritäts-Actie über 150 Mark vom März 1883, ausgestellt auf Herrn Jacki Rikoff (Auflage ursprünglich 286 Stück, davon die meisten eingezogen und am Ende nur noch 26 Stück im Umlauf. Mit Originalunterschriften Geh. Justizrat Dr. C. Hamburger, Justizrat Dr. J. Siebert). Das Top-Stück der Auktion: Von der Prioritäts-Actie ist seit Jahrzehnten nur dieses eine einzige Exemplar bekannt! | Ausruf: | 16.000,00 EUR | Ausgabe- datum: | 01.03.1883 | Ausgabe- ort: | Frankfurt a/M. | Abbildung: |  | Stücknr.: | 217 | Info: | Ein offenkundiger Mangel an ausreichend großen kulturellen Einrichtungen war der Grund, warum der damalige Oberbürgermeister Dr. von Mumm den Stadtverordneten einen Plan zum Bau eines neuen Theaters vorlegte. Neben dem für die damalige Zeit völlig üblichen Einsatz von Privatkapital interessierter Bürger in eine zum Zwecke des Theater-Baus zu errichtenden AG zahlte die Stadt Frankfurt auch Subventionen. Zunächst wurden 1877 Stück 974 Stamm-Actien à 250 Mark ausgegeben (von denen seit Jahren nur 3 Stück im Markt bekannt sind). 1873-80 nach Plänen von Lucea in Berlin erbaut, mit Skulpturen von Rumpf und Kaupert sowie Wandgemälden nach Steinles Entwürfen. Am 20.10.1880 fand der Festakt zur Eröffnung und Einweihung der "Oper" statt. Die ganze Stadt war auf den Beinen. Zwar gab es nur 2.000 Karten, aber zu sehen bekam jeder etwas: Kaiser Wilhelm I. kam, ebenso Kronprinz Friedrich und die Kronprinzessin. Als Eröffnungsvorstellung wurde Mozarts "Don Juan" gegeben. Der Kaiser äußerte begeistert: "So etwas können sich nur die Frankfurter leisten." Oberbürgermeister Miquel hörte diese Worte mit eher gemischten Gefühlen: Insgesamt sieben Jahre hatte der Bau gedauert und der Kostenvoranschlag war ganz erheblich überzogen worden. Das übrigens war auch der Grund, warum 1883 das Kapital durch Ausgabe von Prioritäts-Actien erhöht werden mußte. Dividende sahen die Aktionäre niemals, aber dafür waren sie bei der Vergabe von Logenplätzen und Theaterkarten bevorzugt. Ursprünglich waren der Gesellschaft bis zu ihrer satzungsgemäßen Auflösung 1917 städtische Subventionen von 200.000 Mark p.a. zugesagt. Der Vertrag mit der Stadt wurde kurz zuvor noch einmal um 10 Jahre verlängert und die Subventionen stiegen auf 500.000 Mark. Der an sich für 1927 geplanten Auflösung kam die Inflationszeit zuvor, in der die Neue Theater-AG unterging. Im 2. Weltkrieg wurde die “Alte Oper” zerstört, aber in jüngster Zeit in alter Pracht wieder aufgebaut. Übrigens nicht die einzige Theater-AG in Deutschlands heutiger Börsenmetropole: Auch das Albert-Schumann-Theater (AG für Circus- und Theaterbau) und das Neue Theater an der Mainzer Landstraße (Theaterbau-Gesellschaft AG) nutzten diese Rechtsform. | Besonder-heiten: | Die im Laufe der Zeit nicht sehr achtsam behandelte Aktie (Einrisse, Fehlstellen am oberen Rand) wurde mit viel Liebe und Sorgfalt restauriert. Vergleichweise günstig angesetzt, Preise fast in Höhe des Ausrufs wurden schon für die 1877er Actie gezahlt, die kein Unikat ist. | Erhaltung: | VF. | Zuschlag: | offen |
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