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Vorheriges Los | Zurück | Nächstes Los | Losnr.: | 1259 (Deutschland bis 1945 (Nicht Reichsbank)) | Titel: | G. Schaeuffelensche Papierfabrik | Auflistung: | Aktie 1.000 Mark 22.5.1923 (Auflage 27500, R 9). | Ausruf: | 100,00 EUR | Ausgabe- datum: | 22.05.1923 | Ausgabe- ort: | Heilbronn a. N. | Abbildung: |  | Stücknr.: | 32572 | Info: | Gustav Wilhelm Schaeuffelen (21.7.1798 - 17.4.1848) erlernte das Papiermacherhandwerk bei seinem Stiefvater, dessen Papiermühle in Enzberg er auch für gute 3 Jahre leitete. Als sein Stiefvater 1816 auswanderte, zog er mit seiner Mutter nach Heilbronn zurück, wo er auch geboren wurde, und besuchte für zwei Jahre ein kleines Handelsinstitut. 1818 übernahm der junge Schaeuffelen des Posten des Geschäftsführers in der Heilbronner Papiermühle von Johann Valentin Ebbecke und kaufte das Unternehmen nach dessen Tod im Jahr 1822. Zu jener Zeit wurde das Papier noch an Schöpfbütten von Hand gefertigt. Aber schon 1824 befasste sich Schaeuffelen mit der maschinellen Papierfabrikation. Es gab nur ein Problem: Ein Heilbronner Konkurrent besaß schon ein bis 1833 gültiges ausschließliches Patent für mechanische Fabrikation von Papier. Für das von ihm selbst entworfene maschinelle Verfahren konnte er kein eigenes Patent erwirken, die Patentstelle weigerte sich schlichtweg. Aufgeben kam nicht in Frage. Zusammen mit dem Heilbronner Mechaniker Johann Jakob Widmann baute er 1830 eine funktionsfähige Papiermaschine. Widmann ging als Erfinder und Konstrukteur dieser ersten deutschen Papiermaschine in die Geschichte ein. Durch den Bau der Maschine kam es zwangsläufig zu Rechtsstreitigkeiten mit dem Konkurrenten, der Firma Gebrüder Rauch. Schaeuffelen verkaufte seine Maschinen dennoch - auch ohne offizielles Patent. Die Maschinen waren beliebt, denn gegenüber denen des Mitbewerbes waren viele technische Innovationen integriert. Auch Wilhelm Schaeuffelens Betrieb war modern eingerichtet: Mit Hilfe artesischer Brunnen gelang es ihm zum Beispiel, dass seine Wasserräder im Winter nicht mehr einfroren. Auch entwickelte er ein Verfahren der Lufterhitzung, das den Wirkungsgrad von Heizeinrichtungen erhöhte. Immerhin für diese Neuentwicklungen erhielt er entsprechende Patente. 50 Papiermaschinen wurden im Laufe der Zeit gebaut. Ende der 1840er Jahre leiteten eine Wirtschaftskrise und politische Unruhen das langsame Schrumpfen des Papiermaschinenbaus in Heilbronn ein (später ging es jedoch wieder aufwärts). Schaeuffelens Firma wurde 1848 in eine Aktiengesellschaft umgewandelt (Name wie oben) und zwar genau am 17.4.1848, dem Tag seines Todes. Diese Umwandlung hatte er testamentarisch verfügt und das ist auch der außergewöhnliche Grund, warum die Gründeraktie so detailliert die testamentarischen Anordnungen aufführt. Die Anteile der Gesellschaft fielen den 10 Kindern Schaeuffelens zu. 1866 erfolgte die Umbenennung in G. Schaeuffelensche Papierfabrik und 1911 auf den Boden einer allgemeinen AG gestellt. Im Hauptwerk in Heilbronn und im Zweigwerk Gebr. Laiblin in Pfullingen wurden hauptsächlich Papiere aller Art sowie photografische Papiere hergestellt. 1923 erreichte das Unternehmen mit 535 Mitarbeitern seinen Höchststand. 1924 wurde ein Interessengemeinschaftsvertrag mit dem früheren Erzrivalen Gebr. Rauch Papierfabrik AG auf die Dauer von 50 Jahren abgeschlossen. Die Gewinne sollten zusammengelegt und die Verkaufsorganisationen gemeinsam ausgenützt werden. Doch noch vor der Vollendung der Vereinigung geriet Schaeuffelen in große wirtschaftliche Schwierigkeiten, die 1926 zur Liquidation führten. Die Papierfabrik der Gebr. Rauch überstand die wirre Zeit, doch bei zwei Bombenangriffen 1942 wurden die Produktionsanlagen zerstört und infolge dessen entschloss man sich zur Stilllegung des Betriebes. Damit ging die Ära der Papierherstellung wie schon einmal 100 Jahre zuvor ein zweites Mal zu Ende. | Besonder-heiten: | Großformatiges Papier, dekorativ verziert. | Verfügbar: | Mit Kupons. (R 9) | Erhaltung: | EF. | Zuschlag: | offen |
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