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Vorheriges Los | Zurück | Nächstes Los | Losnr.: | 774 (Deutschland bis 1945) | Titel: | Gussstahl- und Waffen-Fabrik Witten vormals Berger & Co. | Auflistung: | Actie 200 Thaler = 600 Mark 2.1.1874. Gründeraktie (Auflage 7500, R 10). | Ausruf: | 1.000,00 EUR | Ausgabe- datum: | 02.01.1874 | Ausgabe- ort: | Witten a. d. Ruhr | Abbildung: |  | Stücknr.: | 3326 | Info: | Carl Ludwig Berger (1794-1871), Sohn des Guts- und Steinkohlenzechenbesitzers Peter Engelbert Berger, arbeitete acht Jahre als Kaufmann in Amsterdam und verwaltete anschließend das im Bergbau erworbene Vermögern seiner Familie. Sein erstes 1838 gegründetes Eisenwerk war kein Erfolg. Bis Ende der 1840er Jahre entwickelte Berger ein eigenes Verfahren zur Erzeugung hochwertigen Gußstahls und gründete 1853/54 in Witten ein Gußstahlwerk unter der Firma Etablissement Berger & Co. Mitgründer und Geldgeber waren die ihm aus Amsterdamer Zeiten bekannten Niederländer Jan Jacob van Braam und Gerrit Vriese. Rasch machte sich die Firma einen Namen als Spezialist für die Herstellung von Gewehrläufen, die nach ganz Europa exportiert wurden. 1857 bzw. 1859 traten Berger‘s zwei Söhne Carl jun. und Louis Constanz in das väterliche Unternehmen ein und übernahmen bald selbst die Leitung. Nach dem Tod des Seniors wurde im März 1873 die AG Gussstahl- und Waffen-Fabrik Witten, vormals Berger & Co., gegründet. Gründungsaktionäre waren Berger & Co. (Witten), Wilhelm Dulheuer (Harkorten), die Deutsche Union-Bank (Berlin, 1876 übernommen durch die Deutsche Bank), Jan Jacob van Braam (Arnheim) und Friedrich Ritter von Martini (Frauenfeld, Schweiz). Die beiden Berger-Söhne zogen sich nach der AG-Gründung aus der Firma zurück. Gegen Ende der 1870er Jahre summierten sich die Verluste auf 1,2 Mio. M, woraufhin die AG im Sept. 1881 in Konkurs ging und liquidiert wurde. Der Bankier Hermann Fischer erwarb das Werk in der Konkursversteigerung für 2,93 Millionen Mark und brachte es in die neu gegründete "Gußstahlwerk Witten AG" ein. Die Produktion von Gewehrläufen wurde eingestellt, stattdessen produzierte man nun Geschütze, Stahlguss- und Stahlschmiedestücke sowie Bleche, ab 1890 auch Artilleriegranaten. 1899 wurde die bei Grevenbrück angesiedelte Germaniahütte der Warsteiner Firma Gabriel, Bergenthal & Co. übernommen, 1907/08 ein neues Stahlwerk nach dem Siemens-Martin-Verfahren errichtet. Im 1. Weltkrieg war das Werk ein bedeutender Rüstungsproduzent. 1920 kaufte man das seit 1885 bestehende Unternehmen Albert Klincke Heinr. Sohn in Altena hinzu. 1922 baute das Gußstahlwerk Witten gemeinsam mit Bredt & Co. das Ruhrkraftwerk am Timmerbeil. 1922 ging die Aktienmehrheit der Gussstahl-Werk Witten AG an die Gebr. Stumm GmbH in Düsseldorf über, 1926/28 wurde das Werk vorübergehend in die Vereinigte Stahlwerke AG eingebracht, 1930 in deren neue Tochter Ruhrstahl AG. Im Zuge der Entflechtung der westdeutschen Montanindustrie wurden nach dem 2. Weltkrieg auf alliierte Anordnung die Gussstahlwerke Gelsenkirchen, Oberkassel und Witten aus dem Konzernverbund der Ruhrstahl AG herausgelöst und rechtlich verselbständigt. Das Wittener Werk firmierte dann seit 1965 als Edelstahlwerk Witten AG, nachdem man 1964 noch durch Erwerb des Stahlwerks Mark in Wetter-Wengern expandiert hatte. 1975 Abschluß eines Beherrschungsvertrages mit der August-Thyssen-Hütte AG, an deren Tochter Thyssen Edelstahlwerke AG (bis 1974 Deutsche Edelstahlwerke AG, Krefeld) das Wittener Werk verpachtet wurde. Die Edelstahlwerk Witten AG blieb als arbeitnehmerlose Gesellschaft bestehen (bis zum Squeeze-Out 2002 an fast allen deutschen Börsen amtlich notiert). 1992 komplett in die Thyssen Stahl AG in das Geschäftsfeld Halbzeug, Stabstahl, Schmiedeerzeugnisse integriert, das aber bereits 1994 wieder in der Edelstahl Witten-Krefeld GmbH mit Sitz in Witten verselbständigt wurde. 2005 Zusammenschluß mit der Edelstahlwerke Südwestfalen GmbH, ab 2007 Deutsche Edelstahlwerke GmbH, später Deutsche Edelstahlwerke Specialty Steel. Gehört heute mit 1.700 Mitarbeitern am Standort Witten zum größten Schweizer Stahlkonzern Schmolz + Bickenbach AG (ehemals Swiss Steel AG, deren Hauptaktionär die Schmolz + Bickenbach KG in Düsseldorf ist). | Verfügbar: | Eine 1987 aufgetauchte Aktie war bis dato das einzige bekannte Exemplar. Vier weitere Stücke (# 3324-27) wurden 2023 in Nachlassunterlagen gefunden. Unentwertet, mit Restkupons ab 1879/80. (R 10) | Erhaltung: | VF | Zuschlag: | offen |
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