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Vorheriges Los | Zurück | Nächstes Los | Losnr.: | 1077 (Deutschland bis 1869 (Industrielle Revolution)) | Titel: | Schlittschuh-Clubb zu Frankfurt am Main | Auflistung: | Actie 10 Gulden von 1861. Gründeraktie (R 12). | Ausruf: | 6.000,00 EUR | Ausgabe- datum: | 01.01.1861 | Ausgabe- ort: | Frankfurt a.M. | Abbildung: |  | Stücknr.: | 9 | Info: | Mit seiner Gründung 1861 ist der heutige “Frankfurter Schlittschuh-Club 1861” der mit Abstand älteste in ganz Deutschland. Es folgten 1873 Augsburg und Braunschweig, 1876 Altona, 1879 Bonn, 1881 Hamburg und 1883 München. Bereits 1889 organisierte sich der Eislaufsport dann im Deutschen Eissport-Verband DEV, 1892 wurde der Internationale Eissportverband ISU gegründet. Der Sport hat übrigens eine lange Tradition: Auf 1000 v. Chr. datiert man im Raum Berlin gefundene Knochenschlittschuhe, aus der gleichen Zeit ist während der Song-Dynastie aus China das Eislaufen überliefert. Um 1300 wurde in Holland der erste Holzschlittschuh mit Eisenschiene entwickelt, gleichzeitig fanden dort auch erste Wettkämpfe statt. Ab 1650 wird der Eislauf auch in Deutschland ein Freizeitvergnügen, doch wird das einfache Volk durch behördliche Verbote davon nur allzu oft ausgeschlossen. So verbietet 1785 der Kurfürst von Trier das Eislaufen auf der Mosel und droht bei Zuwiderhandlungen an. “Der ergriffene Kontravenient soll öffentlich mit Ruten gestrichelt werden.” 1742 wird im schottischen Edinburgh der erste Eislaufverein der Welt gegründet. Daß der erste deutsche Verein ausgerechnet in Frankfurt entstand, könnte mit einem anderen berühmten Sohn der Stadt zu tun haben: Neben seinen Dichterkollegen Lessing und Klopstock findet auch Johann Wolfgang von Goethe Gefallen am Eislaufen. Alle drei preisen den Sport in Gedichten, Klopstock gibt in Hamburg sogar selbst Eislaufunterricht. 1815 öffnet in Berlin auf der Spree die allererste öffentlich betriebene Eisbahn in Deutschland. 1845 schreibt Prinz Friedrich Wilhelm von Preußen, der spätere Kaiser Friedrich III.: “Das Schlittschuhlaufen macht mir jetzt große Freude, da ich gut laufen kann. Ich laufe bei der Moabiter Brücke. Dort läuft die höhere Gesellschaft sowie auch meine Verwandten. Selbst Damen versuchen es.” 1848 entwickelt der Amerikaner Buswell die ersten modernen Schlittschuhe ganz aus Stahl. Führende Frankfurter Persönlichkeiten (darunter E. Andreae, der die Aktie als Cassier original unterschrieben hat) gründen 1861 mit dem “Schlittschuh-Clubb” in Frankfurt den ersten deutschen Verein. Die Vergnügungen finden auf dem zu dieser Zeit im Winter meist zugefrorenen Main oberhalb der Alten Mainbrücke statt. Am 2.1.1872 veranstaltet der Frankfurter Club den ersten überlieferten Eisschnelllaufwettkampf in Deutschland. 1881 entsteht in Frankfurt die erste künstliche Eisbahn in Deutschland. Auf der Unterseite eines Wasserbassins wurde durch ein Rohrsystem von 5,3 km Länge eine Salzlösung gepumpt, die mittels der Ammoniak-Kühlmaschine des Professor von Linde gekühlt wurde. Am 17.1.1891 wird in München auf dem Kleinhesseloher See die erste offizielle Deutsche Meisterschaft ausgetragen, im gleichen Jahr gibt es in Hamburg Europameisterschaften. Ab 1908 erhalten die witterungsabhängigen Freiluftbahnen Konkurrenz: Der erste “Eispalast” Deutschlands eröffnet in Berlin. Die 1.900 qm große Fläche wird mit Borsig-Maschinen gekühlt, es folgt schon 1910 der berühmte “Sportpalast” (bis nach dem 2. Weltkrieg für Eisläufer nutzbar) und 1911 der “Admiralspalast”. Diese Phase währt aber nur kurz: Schon 1912 geht in Hannover der erste der vielen in kurzer Zeit entstandenen Eispaläste wieder pleite. Oft erfolgt eine Anschlußnutzung mit Kinos und Theatern. Der Frankfurter Schlittschuh-Club wurde schließlich ein frühes Opfer der Erderwärmung: Letztmals 1963 wurde auf dem Main eine fast geschlossene Eisdecke gemeldet. Damit ging das Kapitel wintersportlicher Vergnügungen im Herzen der Stadt zu Ende. 1960 wurde als Ersatz die erste künstliche Eisbahn im Waldstadion eröffnet. | Besonder-heiten: | Format 16,5 x 21,5 cm. Herrliche detaillierte Abbildung vom Eislaufvergnügen auf dem Main. | Verfügbar: | Erstmals überhaupt auf einer Auktion angeboten. Das vorliegende Stück wurde kürzlich als Unikat in einem in den 1990er Jahren in Berlin antiquarisch gekauften Buch als Lesezeichen gefunden. (R 11) | Erhaltung: | VF+. | Zuschlag: | 7.400,00 EUR |
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