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Previous lot | Back | Next lot | Lot: | 857 (Rußland) | Title: | Russische Elektrotechnische AG ASEA | Details: | Aktie 100 x 100 Rbl. von 1917. | Starting price: | 4.000,00 EUR | Issuing- date: | 01.01.1917 | Issuing- place: | Petrograd | Picture: |  | Number: | 49701-49800 | Info: | Die Errungenschaften der Elektrotechnik verdankt Russland den Ausländern, und zwar in erster Linie Deutschen und Schweden. Der Vater der elektrotechnischen Wissenschaften im akademischen Russland war der in Potsdam geborene Moritz Hermann Jacobi. In der angewandten Elektrotechnik war es Werner von Siemens, der frühzeitig erkannte, dass Russland ein Zukunftsmarkt für elektrotechnische Erzeugnisse ist, und entsandte seinen Bruder Karl Siemens nach St. Petersburg, wo dieser über 30 Jahre wirkte und Russland zuerst mit dem Telegaraphen, dann mit der elektrischen Beleuchtung und später mit elektrischen Kraftmaschinen versorgte. Andere Firmen folgten Siemens auf dem Weg nach Russland, beispielsweise die deutsche AEG und die schwedische Ericsson, die beide ebenfalls eigene Aktiengesellschaften gründeten. Die schwedische ASEA (Allmänna Svenska Elektriska Aktiebolaget) hatte 1893 Wechselstromgeneratoren und 3-Phasen Drehstromotoren entwickelt, die auf den Weltmärkten große Erfolge erzielten. ASEA lieferte diese Motoren für Russland lange Jahre aus der eigenen schwedischen Fertigung, geriet aber durch die Aktivitäten der Konkurrenz, die schon längst in Russland selbst produzierte, mehr und mehr ins Hintertreffen. Karl Siemens hatte nämlich in St. Petersburg 1898 die "Russischen elektrotechnischen Werke Siemens & Halske AG" gegründet und eine Fabrik für Dynamos und Elektromotoren (heute: "Elektrosila") sowie eine Kabelfabrik (heute "Sevkabel") aufgebaut. Genauso hatten auch Ericsson und die AEG eigene Fertigungsstätten in Russland eingerichtet, was ihnen wiederum erhebliche Wettbewerbsvorteile, z.B. gegenüber ASEA, brachte. Erst Sigfrid Edström, seit 1903 Direktor und 1934- 1939 Vorstandsvorsitzender von ASEA, wagte es 1914, ebenfalls eine eigene Aktiengesellschaft in Russland zu gründen. Diese Gesellschaft, die "Russische Elektrische Aktiengesellschaft ASEA" wurde am 10. Dezember 1914 vom Zaren allerhöchst genehmigt. Dieser Zeitpunkt war spät und zudem ungünstig für Asea, da bei der Zulassung der Gesellschaft bereits der Erste Weltkrieg ausgebrochen war. Edström ließ sich davon nicht beirren, denn zum einen war Schweden neutral, also nicht in den Krieg gegen Russland verwickelt. Zum anderen, weil die russische Regierung alles tat, um kriegswichtige Produktionen zu fördern, und dazu gehörte ganz besonders die elektrotechnische Industrie. In der 250 km von Moskau entfernten Stadt Jaroslawl wurde der Bau der geplanten Elektromotorenfabrik noch im Krieg begonnen. Die Produktion der Motoren ging bereits 1916 in Betrieb. Allerdings nur kurz, denn zum Kriegsende brach die russische Wirtschaft und vor allem das Transportwesen im Lande fast vollständig zusammen. In der Folge der Oktoberrevolution wurde die Fabrik nationalisiert und die Schweden aus ihrem Werk vertrieben. Allerdings kam die Motorenproduktion in der Zeit des Nachkriegskommunismus nie mehr richtig zum Laufen. Erst mit der "NEP", der von Lenin ausgerufenen Neuen Ökonomischen Politik, besann man sich wieder auf die Schweden. 1925 gab es zwischen der Regierung der UDSSR und ASEA Verhandlungen, um die Fabrik wieder zu beleben. Zu dieser Zeit standen sogenannte Konzessionsverträge mit investitionswilligen Ausländern auf der Prioritätsliste der Sowjetführer ganz oben. Verständlicherweise traute kaum ein Kapitalist aus dem Westen der kommunistischen Herrschaft in Russland über den Weg. Keiner wollte wenige Jahre, nachdem jeglicher ausländischer Besitz verstaatlicht worden war, wieder mit eigenem neuen Geld in die UDSSR kommen, um die Kommunisten zu unterstützen. Nur Asea ließ sich überreden, kam erneut nach Russland und brachte ihre ehemalige Elektromotorenfabrik in Jaroslawl mit eigenen Investitionen wieder in Schwung. 1928 lief die Produktion erfolgreich an. Dieses Investment der Firma Asea war das bedeutendste Konzessionsvorhaben, das während der kurzen Periode der Neuen Ökonomischen Politik (NEP) in der UdSSR überhaupt verwirklicht wurde. 1932, in der Anfangsphase der Stalin'schen Repressionen, wurde die Neue Ökonomische Politik wieder kassiert. Genau in dieser Zeit lief der Konzessionsvertrag mit ASEA aus und wurde von den Sowjets "liquidiert", also nicht mehr verlängert. So mußte ASEA erneut und diesmal endgültig das Land verlassen. | Specials: | Mit Hakenkreuz als Firmenemblem. Dieses Firmenzeichen wurde kurz nach Hitlers Machtergreifung 1933 von ASEA zurückgenommen und nicht mehr verwendet. Fünf Originalsignaturen. | Availability: | Als 100er Stück ein UNIKAT. Anfang der 1950er Jahre bekam der Hausmeister der ASEA in Stockholm die Order, den ganzen “alten Bürokrempel” zu entsorgen. Fünf Aktien (2 verschiedene von 1915 und drei verschiedene von 1917) behielt er als Erinnerungsstücke. | Condition: | VF. | Sold: | 6.500,00 EUR |
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Sensation! Älteste deutsche Aktie wird für 72.000 € bei FHW versteigert
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