Lot: | 466 (Rußland) | Title: | Russische Eisenbahnen von 1886 - 1914 (Sammlung mit 30 Obligationen) | Details: | Podolische Eisenbahn, 4,5 % Obl. 1.000 Mark von 1911, #10464; Moskau-Kursk Eisenbahn, 4 % Prior.-Obl. 500 Mark von 1886, #13777; Moskau-Windau-Rybinsk, 4 % Bond 100 £ von 1899, #4119; Kahetian Railway, 4,5 % Bond 20 £ von 1912, #10040; Süd-Ost Eisenbahn, 4,5 % Obl. 187,50 Rbl. von 1908, #27101; Riazan-Ouralsk, 4 % Obl. 187,50 Rbl. von 1903, #73724; Moskau-Kiew-Woronesch Eisenbahn, 4 % Obl. 187,50 Rbl. von 1903, #60114; 4,5 % Obl. 500 Mark von 1910, #57233; 4,5 % Obl. 1.000 Mark von 1910, #32375; Wladikawkas Eisenbahn, 4 % Obl. 125 Rubel Metall von 1885, #88129; 4 % Obl. 125 Rbl. Gold von 1894, #1520; 4,5 % Obl. 1.000 Mark von 1913, #12458; Wolga-Bugulma Eisenbahn, 4,5 % Obl. 187,50 Rbl. von 1908, #40518; 4 % Obl. 187,50 Rbl. von 1910; Kaiserlich Russische Regierung, 4 % Consolidierte Obl. russ. Eisenbahnen 125 Rbl. Metall von 1880, #194177; 125 Rbl. Gold von 1889 Serie II., #666752; 4 % Obl. 1.250 Rbl. von 1889, Serie II., #1838530-39; 3 % Obl. 125 Rbl. Gold von 1894, Serie II., #27573; Orlow-Witebsk Eisnbahn, 4 % Obl. 125 Rbl. Gold von 1894, #12236; Kursk-Charkow-Asow Eisenbahn, 4 % Obl. 500 Mark von 1889, #26755; Moskau-Kiew-Woronesch, 4,5 % Obl. 187,50 Rbl. von 1914, #670333; Kokand-Namangan Railway, 4,5 % Bond 20 £ von 1910, #3775; Semiretchensk Eisenbahn, 4,5 % Obl. 187,50 Rbl. von 1913, #40620; West-Ural Eisenbahn, 4,5 % Obl. 187,50 Rbl. von 1912, #150983; Nord-Donetz Eisenbahn, 4,5 % Obl. 187,50 Rbl. von 1908, #223881; Taurische Eisenbahn, 5 % Obl. 187,50 Rbl. von 1913, #52605; Altai Eisenbahn, 4,5 % Obl. 187,50 Rbl. von 1912, #75192; Zufuhrbahn (Soc. des Embrachements de Chemins de Fer), 4,5 % Obl.187,50 Rbl. von 1913, 38412; Erste Russische Lokalbahn, 4,5 % Obl. 937,50 Rbl. von 1913, #1670; Schwarzmeer-Eisenbahn, 4,5 % Obl. 187,50 Rbl. von 1913, #69976. | Starting price: | 200,00 EUR | Picture: |  | Info: | Seit 1862 trat der russische Staat durch die Initiative des Finanzministers Reutern in eine Phase starken staatlichen Eisenbahnbaues, was, wie in Westeuropa und den USA, schnell in eine allgemeine Spekulationsepoche führte, zumal der Staat gleichzeitig die Gründung von Banken förderte, Eisenbahnmaterial beschaffen und neue Industrien ins Leben rufen mußte. Entwicklungen, die sich in anderen Staaten über Jahrzehnte, in England durch den frühen Beginn über fast ein Jahrhundert verteilten und eher eine Evolution als eine Revolution darstellten, drängten sich hier auf die 60er und 70er Jahre zusammen. Russland glitt radikal und sehr schnell in die kapitalistische Zeit hinein. Große Verdienste um die Industrialisierung Russlands erwarb sich 1893 bis 1903 Sergej J. Witte, der vom Stationsvorsteher zum Haupt der Südwestbahn, schließlich 1892 zum Finanzminister aufstieg und als ein genauer Kenner des Bahnwesens den Eisenbahnbau so sehr beschleunigte, daß er schneller wuchs als jeder westeuropäische. 1891 begann Witte mit dem Bau der mit den amerikanischen Transkontinentalbahnen vergleichbaren, ausschließlich russisch finanzierten Transsibirischen Eisenbahn, die 1896 Anschluß an die Ostchinesische Bahn gewann und 1898 eine Zweigbahn über Mukden zu dem eben besetzten Port Arthur anschließen konnte, selbst aber erst 1916 wirklich vollendet wurde. Dieser riesiger Bau förderte enorm die Industrieentwicklung des Donezbeckens. Seit 1885/86, vollends seit 1888 stand im Vordergrund der ausländischen Kreditgeber für Eisenbahnbauten besonders nach der Westgrenze und für den Aufbau der Grundstoffindustrien unter stark militärischen Gesichtspunkten Frankreich. Von Rußlands 6,6 Milliarden Rbl. Staatsschulden bestanden über 3 Milliarden in Auslandsanleihen. Von dieser Auslandsschuld entfielen mindestens 80%, bei den Eisenbahnanleihen fast 100% auf Frankreich, das gegenüber Russland eine planmäßig außenpolitisch bestimmte Anleihenpolitik betrieb und damit zwar den Ersten Weltkrieg gewinnen half, schließlich aber im Zuge der Russischen Revolution dieses ganze politisierte Kapital einbüßte. Der Eisenbahnbau erwies sich also unmittelbar gegenüber Deutschland und der Türkei bis 1914 wie in Persien bis 1907 gegenüber England als ein integrierender Bestandteil der imperialistischen Strategie der französisch-russischen Koalition. Seit Witte geriet zudem Russland durch die Auslandsanleihen, die an den Weltbörsen gehandelt wurden, nun auch in die weltwirtschaftlichen Konjunkturschwankungen: zum Beispiel in den Krisen von 1900/03 und 1908/09. | Specials: | Ein faszinierendes Sammelgebiet "Russische Eisenbahnpapiere", auch weil mit einem hervorragenden Katalog untermauert. 1979 erschien von Drumm/Henseler das dreisprachige Werk "Russische Eisenbahn-Obligationen 1859-1914-1918", welches bis heute gültig ist. Alle bis dahin bekannt gewordenen Anleihen-Emissionen wurden aufgearbeitet und bewertet. Alle hier angebotenen Stücke befinden sich in einer sammelwürdigen Erhaltung mit den üblichen Gebrauchsspuren, teilweise liegen auch die Kupons dabei. Alle Stücke sind unentwertet, d.h. gültig und es besteht, wenigstens theoretisch, eine Rückzahlungsmöglichkeit durch den heutigen russischen Staat. | Condition: | VF. | Sold: | unsold |
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